Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

McLaren: Gegen Ferrari noch eine Chance?

Von Mathias Brunner
Jenson Button in Russland auf dem Weg zu Rang 4

Jenson Button in Russland auf dem Weg zu Rang 4

SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Monatelang dümpelte McLaren im Mittelfeld herum, seit Japan hat der Traditionsrennstall wieder Schwung – wieso eigentlich?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Michael Richter aus Essen wissen: «Monatelang war McLaren nur besseres Mittelfeld, aber seit Suzuka, so scheint mir, hat das Traditionsteam wieder Schwung gefunden. Wieso eigentlich?»

Tatsächlich gelang Jenson Button in Japan mit Rang 5 das beste Ergebnis seit Juli (Platz 4 in Silverstone). Der Formaufstieg (Button im Suzuka-Qualifying auf Rang 5, Kevin Magnussen auf Startplatz 8) wird durch die Ergebnisse in Russland gestützt. Button in der Quali Vierter, Magnussen Sechster, im Rennen dann die beiden McLaren auf den Rängen 4 und 5, mit Button vor Magnussen.

Aber selbst Jenson Button ist sich noch nicht hundertprozentig sicher, was das aussagt: «Sind die Ergebnisse wirklich die Frucht unserer Entwicklungen oder hat einfach die Pistencharakteristik von Sotschi besonders gut zum Auto gepasst?» grübelt der Champion von 2009.

Fakt ist: McLaren konnte eines der Grundübel des Autos (zu wenig Haftung an der Vorderachse, Luftfluss vom Frontflügel zum Seitenkastenbereich nicht optimal) endlich ausmerzen, in Form eines neuen Frontflügels. Für 2015 wird der heikle Bereich mit dem aerodynamischen Zusammenspiel aus Fahrzeugnase, Frontflügel, Radumfliessung und Anströmung der Seitenkästen komplett umgebaut, und ein Teil der heutigen Verbesserungen wird dem 2015er Auto zu Gute kommen.

Noch vor dem WM-Finale will McLaren erneut ein Evo-Paket bringen. Teamchef Eric Boullier: «Unsere Erkenntnisse sind eins zu eins umsetzbar aufs kommende Auto.»

Vorrangig geht es für McLaren um das Verteidigen des fünften Rangs im Markenpokal gegen Force India, aber wenn die Briten so weitermachen wie in Japan und Russland (immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es beim Finale von Abu Dhabi doppelte WM-Punkte zu holen gibt), dann ist auch Ferrari nicht ausser Reichweite.

Ferrari liegt derzeit mit 188 Punkten auf Rang 4, gefolgt von McLaren (143) und Force India (123).

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