Carlos Sainz jr.: Zu lange gewartet?

Carlos Sainz jr. wird schön langsam ungeduldig. Trotzdem müsse er noch einen Monat warten, bis Red Bull über seine Zukunft in der Formel 1 entscheide, gibt er zu. «Nach allem. Was ich in diesem Jahr erreicht habe, gibt es zur Formel 1 keine Alternative», sagte der neue Champion der Formel Renault 3.5 gegenüber der spanischen Zeitung Marca.

Der 20-Jährige macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl, dass Red Bull sich bei der Wahl eines Nachfolgers von Daniil Kvyat für 2015 für den 17-jährigen Max Verstappen anstatt für ihn entschieden hat. «Ich bin der jüngste Champion in der Geschichte und habe die Meisterschaft mit einem Rekord an Siegen und schnellsten Runden gewonnen. Wenn Verstappen den Sitz bei Toro Rosso verdient, dann verdiene ich ihn noch mehr», sagte er vor wenigen Tagen.

Nun sitzt der Sohn der Rallye-Legende Carlos Sainz auf heißen Kohlen, aber die Zeit läuft ihm davon. Potentielle freie Plätze im Feld sind nach dem Pleiten von Marussia und Caterham an einer Hand abzuzählen und für Sainz könnte es heißen, entweder Toro Rosso oder zuschauen. «Leider warten wir noch immer. Es wird noch einen Monat dauern, bis nach der Saison, wenn die Formel-1-Saison zu Ende ist», erklärte der Spanier. «Ich hätte die Nachricht aber lieber so bald wie möglich, denn die Situation ist schwierig.»

Möglicherweise hat Sainz seine Chance bereits verpasst, wie er indirekt zugab. Nachdem Max Verstappen als Toro-Rosso-Pilot für 2015 verkündet wurde, hätte er – trotz der langen Unterstützung durch Red Bull – darüber nachgedacht, sich bei anderen Teams zu bewerben. «Vor zwei Monaten hatte ich ehrlich gesagt diese Möglichkeit, jetzt, da die Entscheidung bei Toro Rosso näherrückt, werden andere Optionen immer spärlicher, da die anderen Teams die Türen zumachen und ihre Verträge abschließen.»

Dr. Helmut Marko, Red Bulls Motorsportberater, hätte zwar mit ihm gesprochen, sagt Sainz, aber: «Er hat mir zum Titel gratuliert, sagte aber, dass noch nichts entschieden sei und sie mir später Bescheid geben würden.»