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Carlos Sainz jr.: «Wenn Red Bull anruft, sagt man zu»

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull-Junior Carlos Sainz jr. sitzt auf heissen Kohlen: «Ich muss nun geduldig sein, während ich gleichzeitig natürlich hoffe, möglichst schnell Neuigkeiten zu hören, egal ob gute oder schlechte»

Red Bull-Junior Carlos Sainz jr. sitzt auf heissen Kohlen: «Ich muss nun geduldig sein, während ich gleichzeitig natürlich hoffe, möglichst schnell Neuigkeiten zu hören, egal ob gute oder schlechte»

Mit dem Titel in der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series hat Carlos Sainz jr. bewiesen, dass er für die Formel 1 bereit ist. Der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück.

Obwohl sein Vater in der Rallye-Welt reüssierte, entschied sich Carlos Sainz jr. für eine Karriere im Formelsport. Der heute 20-jährige Spanier bahnte sich seinen Weg durch die Kart-Klassen und fuhr in seinem ersten Formelsportjahr 35 Rennen. «Als ich neun Jahre alt war begann Fernando Alonsos Erfolgskarriere in der Formel 1», erinnert sich Sainz jr.. «Er war der Einzige, den man im Fernsehen sah. Mein Vater hatte das Rallye-Fahren schon aufgegeben und der Rallye-Sport ist in Spanien nicht ganz so populär. Ich begann im Kart. Und wenn du 15 Jahre alt bist und Red Bull anruft, dann sagst du ja!»

Schon in seinem ersten Formelsport-Jahr wurde Sainz jr. in der Formel BMW Europa zum Rookie des Jahres erkoren. In seiner Debütsaison im Eurocup sicherte er sich im 2.0-Liter-Formel-Renault den ersten Podestplatz im ersten Rennen. 2011 gewann er mit 10 Rennsiegen und insgesamt 17 Podiumsplatzierungen den Nordeuropa-Cup der 2.0-Liter-Klasse, im Eurocup musste er sich allerdings gegen den niederländischen Überflieger Robin Frijns geschlagen geben.

Nach einem Jahr in verschiedenen Formel-3-Klassen und dem siebten Gesamtrang beim prestigeträchtigen Macau-GP trat Sainz jr. gegen Red Bull-Junior-Teamkollege Daniil Kvyat in der GP3-Serie an und musste sich mit dem zehnten Gesamtrang begnügen, während der junge Russe die Meisterschaftskrone eroberte und daraufhin in Red Bulls Formel-1-Nachwuchsschmiede Toro Rosso befördert wurde.

Carlos Sainz jr.: «Wusste, dass ich nicht Formel 1 fahren würde»

2013 stand dann das Formel-1-Debüt im Rahmen des Young Driver Tests in Silverstone an. Sainz jr. gesteht: «Nachdem die Ergebnisse in der Saison 2013 durchwachsen ausgefallen waren, wusste ich, dass ich auf 2014 hin nicht in die Formel 1 befördert werden würde. In dieser Zeit passierten viele Dinge und einige davon waren nicht einfach zu verkraften. Ich musste mich im Winter in vielen Bereichen ändern. Ich wusste, dass 2014 mein Jahr werden würde und danke Red Bull für die zweite Chance!»

Schon 2013 bereitete sich Sainz jr. mit mehreren Gastauftritten in der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series auf die Saison 2014 vor. Mit Erfolg: In diesem Jahr schnappte er sich die Meisterschaftskrone, zusammen mit dem DAMS-Team, das schon im Jahr zuvor mit McLaren-Talent Kevin Magnussen den Titel holen konnte.

Sainz jr. schildert: «Ich musste grosse Opfer bringen um diese guten Resultate zu erzielen, das ist kaum vorstellbar! Aber all die harte Arbeit zahlte sich aus, vor allem bei meinem Heimsieg in Aragón, denn zuhause zu gewinnen ist immer etwas Spezielles. Wir hatten einige sehr gute Tage bevor es nach Spa-Francorchamps wieder etwas knifflig wurde. Auch in Moskau war es ein hartes Stück Arbeit, denn ich kannte die Strecke noch nicht.»

Obwohl Sainz jr. in den kommenden Rennen kein Glück hatte, schaffte er es, den Schaden zu begrenzen und in Budapest in beiden Läufen zu punkten. Auf dem Circuit Paul Ricard meldete sich der Spanier dann in alter Manier zurück: Er gewann beide Rennen und holte sich damit nicht nur den Rennsieg-Rekord in der 3.5-Liter-Klasse der Renault World Series, sondern drehte auch die meisten schnellsten Rennrunden und Führungsrunden in einer Saison.

«Wenn mir jemand zu Saisonbeginn gesagt hätte, dass ich so viele Rennen gewinnen werde, hätte ich ihm niemals geglaubt. Es ist unglaublich, ich kann es immer noch nicht fassen! Ich werde mich mein ganzes Leben an das Rennwochenende auf dem Circuit Paul Ricard erinnern. In diesem Moment realisierte ich, dass ich es schaffen könnte, denn wir haben dort bewiesen, dass wir alle nötigen Teile zusammenbekommen, auch wenn wir unter Druck stehen und alle glauben, dass wir versagen. Wir haben diesen Zweiflern auf bestmögliche Art den Gegenbeweis geliefert.»

Nach diesem erfolgreichen Jahr hofft Sainz jr. nun auf seine Chance in der Königsklasse: «Die Ergebnisse stimmen und es gibt da einige Möglichkeiten. Ich muss nun geduldig sein, während ich gleichzeitig natürlich hoffe, möglichst schnell Neuigkeiten zu hören, egal ob gute oder schlechte. Ich habe in dieser Saison viele Erwartungen erfüllt und hoffe nun auf meine Chance.»

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