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Fernando Alonso: Marussia für 1 $, Lotus-Kooperation

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Fernando Alonso räumt mit Gerüchten auf: «Ich weiss genau, was ich mache, der Rest sind Gerüchte – dass ich Lotus-Anteile kaufe oder für 1 Dollar Marussia übernommen habe.»
Fernando, du hast jetzt bald eineinhalb Jahre lang nicht gewinnen können. Wie gehst du damit um, und glaubst du, ein Chaos-GP von Brasilien wäre die beste Chance, dieses Bild zu korrigieren?

Wir müssen ehrlich bleiben, selbst bei Regen sehr ich uns nicht mit einer Siegchance. Wenn du in einer Saison nur zwei Podestplätze errungen hast, dann wäre es vermessen zu glauben, einige Tropfen Regen würden alles ändern. Gewiss, eine nasse Bahn eröffnet Möglichkeiten, aber sie ist immer auch ein Risiko. Im übrigen – es gibt Teams und Fahrer, die haben jahrelang nicht gewonnen, ich bin da in einer wesentlich besseren Position. Ich bin sehr privilegiert, was ich alles gewinnen durfte im Laufe meiner Karriere. Und gegen Mercedes fahren in diesem Jahr alle hinterher.

Du bist dieses Jahr nicht Teil der WM-Entscheidung. Aber was würde in deinem Kopf vorgehen, den Titel dank der doppelten Punkte zu gewinnen oder zu verlieren?

Das ist nun mal die Regel, und wir müssen damit leben. Wer dank ihr gewinnen wird, der wird sich gewiss nicht beklagen, wer sie deswegen verliert, wird sich natürlich ärgern. Aber das ist ja auch so, wenn einer von technischem Ungemach getroffen wird oder er eine Strafe der Rennleitung erhält.

Eric Boullier hat einer Zeitung erzählt, er erwarte deine Antwort für McLaren-Honda zwischen jetzt und dem WM-Finale in Abu Dhabi. Sonst müsse er sich nach einer Alternative umschauen. Woran hapert denn ein Ja oder Nein noch?

Für mich hat sich nichts geändert. Ich weiss nichts von einer Deadline. Nun sagt angeblich McLaren etwas, in der Woche zuvor hiess es, ich würde Anteile von Lotus kaufen und auch dort fahren. Wir sprechen über die Zukunft, das ist wahr, aber da geht es zwischen Lotus-Chef Gérard Lopez und mir um Dinge, die nichts mit der Formel 1 zu tun haben, da geht es ums Radfahren. Jeden Tag kommt ein neues Gerücht. Heute habe ich im Internet gelesen, ich hätte Marussia für einen Dollar gekauft! (Gelächter in der Runde, auch Fernando muss anfangen zu lachen.) Ich darf versichern, das ist nicht wahr! Aber für mich ist klar – vor zwei, drei Monaten habe ich tief in mir eine Entscheidung getroffen, seither hat sich daran nichts geändert, und hoffentlich werdet ihr alle bald darüber mehr erfahren.

Es war ein schwieriges Jahr, wie würdest du es zusammenfassen und was war für dich das Highlight?

Ein sehr herausforderndes Jahr, mit der neuen Technik, mit neuen Regeln. Wir waren nicht konkurrenzfähig. Unser Ziel bestand darin, die Dominanz von Red Bull Racing zu beenden. Das haben wir nicht geschafft, zudem hat ein ganz anderes Team dominiert. Wir sind noch immer hinten und ausser Reichweite des Titels. Das ist enttäuschend. Was mich persönlich angeht, so ist das zwar traurig zu sagen, aber ich halte das für eine meiner besten Saisons, wenn nicht die beste von allen. Leider zeigen die Ergebnisse das nicht. Ich bin auf anhaltend hohem Niveau gefahren, gegen einen Weltmeister im Team. Darauf darf ich stolz sein. Höhepunkt war Ungarn, wo ich zwei Runden vor Schluss des Rennens noch in Führung lag und am Ende Zweiter wurde. Tiefpunkt war Japan, wegen des Unfalls von Jules und auch weil ich nach wenigen Kurven aus dem Rennen war.

Wir haben einen frischen Asphalt hier in Interlagos, ist das aus deiner Erfahrung ein Vorteil oder ein Nachteil?

Das ist für mich ein grosses Fragezeichen. Wir hatten damals in Austin einen neuen Asphalt und sind nur herumgerutscht. Es gab ein Einstopprennen, und die besten Runden kamen alle gegen Schluss des jeweiligen Rennteils. Die Piste war sehr behutsam zu den Reifen. Dann sind wir nach Sotschi ausgerückt, ebenfalls eine Oberfläche, welche kaum zur Abnutzung der Reifen führte, obschon wir gute Haftung hatten. Ich bin selber neugierig darauf zu sehen, was ab Morgen passiert.

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