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Bernie Ecclestone: Wieso Extrawurst für Top-Teams?

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone: Red Bull Racing bekommt einen Sonder-Batzen

Bernie Ecclestone: Red Bull Racing bekommt einen Sonder-Batzen

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone sorgt im Fahrerlager von Interlagos für viele Seufzer, Augenroller und hochgezogene Brauen – die Formel 1 befindet sich laut ihm nicht in der Krise.

Die Kernaussage von Bernie Ecclestone hat viele im Fahrerlager von Brasilien verärgert. Der Baumeister des modernen Grand-Prix-Sports sagt: «Die Leute sagen, die Formel 1 sei in einer Krise. Das ist absoluter Blödsinn. Was wir haben, das sind einige Teams in der Krise.»

Stimme aus einem Traditionsteam: «Entweder das ist ein krasser Fall von Schönfärberei, oder jemand verliert langsam den Bezug zur Realität.»

Auch die sozialen Netzwerke brummen: auf Facebook und Twitter wird heftig kritisiert, wie Krisenmanagement in der Formel 1 betrieben wird. Aber pardon, wie haben ja gar keine Krise.

Die Realität ist: Marussia ist zersplittert, Caterham ist in der Insolvenz, die früheren Mittelfeld-Teams von Lotus, Sauber und Force India sind die neuen Nachzügler der Formel 1, und wir haben noch 18 Autos.

Wenn das keine Krise ist, was dann?

Bernie Ecclestone versucht zu vertiefen: «Wir haben so viele Rennställe gehabt, die gekommen und gegangen sind. Teams, welche es nicht geschafft haben, die wissen letztlich halt einfach nicht, wie man wirtschaftlich arbeitet. Du kannst nicht über Jahre mehr ausgeben als du einnimmst. Und daher sind einige Teams leider nicht mehr hier.»

Für den verzweifelten Rettungsversuch von Caterham mit der Sammelaktion unter den Fans hat «Mr. E» wenig mehr als Verachtung übrig. «Ich wüsste beim besten Willen nicht, wie sie zurückkommen wollen.»

Das klingt mir nicht danach, dass Caterham in Abu Dhabi sehr willkommen ist.

Die weniger wohlhabenden Teams beklagen sich: Das Grundübel der Formel 1 bestehe darin, dass das Geld ungerecht verteilt würde. Die grossen Rennställe erhielten einfach zu viel.

Bernie Ecclestone sagt dazu: «Es stimmt, dass vier Rennställe einen Sonderbonus erhalten, den man durchaus als üppig bezeichnen könnte. Von diesem Bonus hätten auch andere profitieren können, aber Fakt ist, dass eben nur vier Teams garantiert haben, dass sie auch 2020 noch da sind.»

Diese vier Teams sind Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing und McLaren.

Angeblich würden Marussia aufgrund der Ergebnisse aus diesem Jahr 58 Mio Dollar zustehen, Caterham immerhin 10 Mio Dollar.

Wieso gab es keine Möglichkeit, von diesem Geld einen Vorschuss auszuzahlen, um diese zwei Rennställe am Leben zu erhalten?

Bernie Ecclestone gegenüber der BBC: «Das ist ganz einfach – wir dürfen nicht ein Team anders behandeln als die anderen. Daher gibt es keine Vorschüsse.»

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