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Jenson Button & McLaren: Fernando Alonso letztes Ass?

Von Mathias Brunner
Jenson Button: Hat er sich mit dem Unvermeidlichen abgefunden?

Jenson Button: Hat er sich mit dem Unvermeidlichen abgefunden?

McLaren-Star Jenson Button spricht in Abu Dhabi wie einer, der bereits weiss, dass er ein künftiger Ex-Formel-1-Fahrer ist. Kann Fernando Alonso im letzten Moment noch helfen?

Jenson Button wirkt am Rande des Yas Marina Circuit wie ein Mann, der weiss: was nun kommt, liegt nicht mehr in meinen Händen. McLaren-Honda hat bereits angekündigt, dass man vor dem 1. Dezember in Sachen Fahrer nichts verkünden werde. Das bedeutet auch: Sollte Jenson Button 2015 nicht mehr für McLaren fahren und die Formel 1 verlassen müssen, wird er um ein richtiges Abschiedsrennen mit Pauken und Trompeten gebracht, wie es nicht nur einem Weltmeister und so langjährigen GP-Piloten gebühren würde.

In England bei McLaren wird Kevin Magnussen favorisiert, weil das Team gerne auf die Jugend setzen würde und auf einen Mitarbeiter, der nicht so viel kostet wie ein Formel-1-Champion. In Japan bei Honda wird Jenson Button bevorzugt, weil er Star-Appeal besitzt und im Land der aufgehenden Sonne bekannt ist wie ein bunter Hund. Seine Erfahrung wäre für Formel-1-Rückkehrer Honda überdies Gold wert.

Die Tatsache, dass Ferrari endlich verkündet hat, dass Alonso geht und Vettel kommt, das wirkt sich kaum auf Jenson Button aus, wie der Brite selber meint: «Für mich hat sich nichts geändert in den letzten zwei Monaten, und ich habe auch nichts Neues zu sagen. Ich freue mich auf dieses Wochenende. Ich lebe dieses Jahr mehr im Moment als in anderen Jahren. Ich habe meine Familie hier, und das freut mich. Ich blicke ohne Reue zurück, denn ich habe alles erreicht, was man sich als Rennfahrer erträumen kann – ich habe es bis in die Formel 1 hoch geschafft, ich konnte Rennen gewinnen und ich durfte Weltmeister werden.»

Das klingt wie einer, der mit der Formel 1 abgeschlossen hat. Und die Familie ist auch kaum nach Abu Dhabi gereist, weil es hier so schön warm ist ...

Jenson Button weiter: «Die letzten Monate waren, hm, sagen wir interessant. Normalerweise ist die Formel 1 das Zentrum deiner Welt, und das ist auch gut so. Aber wenn du in eine unkomfortable Situation kommst, dann beginnst du, die Augen für anderes zu öffnen.»

Auch das klingt eher nach Rücktritt, und zwar nach einem erzwungenen.

Button fährt fort: «Ich könnte die McLaren-Angestellten nicht hoch genug loben. Wir hatten gestern einen Grillabend zusammen, und da wurde mir nochmals klar, wie fabelhaft diese Truppe ist.»

Hat Button in Abu Dhabi den Eindruck, er müsse um seine Karriere fahren?

Jenson: «Ich würde mir gerne wünschen, dass dies nicht der Fall ist. Ich schätze, ich habe im Laufe meiner Karriere oft genug bewiesen, was ich wert bin.»

Zum Schluss der Fragerunde eine Szene, die so nicht geplant war. Auf die Frage an Fernando Alonso, ob er als Stallgefährten Jenson Button wählen würde, errötet der Spanier verlegen. «Ääh, also ...»

Inzwischen hat sich der neben ihm sitzende Jenson ganz zu ihm hinüber gedreht und schaut ihn intensiv an. Alonso wird noch verlegener, Button grinst und sagt: «Nimm dir Zeit.» Alonso tut so, als würde er sich Schweiss von der Stirn wischen. Schliesslich meint Fernando: «Ich weiss noch nicht, wo ich sein werde, mal gucken ...»

Dann legt er Button einen Arm auf die Schulter: es sieht aus wie eine entschuldigende Geste. So als wollte Alonso sagen: Es tut mir leid, Kumpel, aber ich kann nichts für dich tun.

Das Lächeln von Fernando liesse sich jedoch auch deuten als: Mach dir keine Sorgen, Kumpel, alles wird gut.

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