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Sebastian Vettel: «Einige Fahrer schummeln da etwas»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Gerhard Bergers Ferrari

Sebastian Vettel in Gerhard Bergers Ferrari

Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel über die Faszination Ferrari, die Kunst der Geduld, sein Debüt in Rot und den Abschied von Red Bull Racing.

Den Traum gab es schon jahrelang, die Gerüchte ebenfalls, nun ist es Tatsache: Sebastian Vettel wird der dritte deutsche Ferrari-Formel-1-Werksfahrer – nach Wolfgang Graf Berghe von Trips und Michael Schumacher. Und damit sind wir schon voll im Thema drin. Schumi kam 1996 zu Ferrari, aber erst 2000 war der erste WM-Titel sichergestellt. Das wirft die Frage auf, wieviel Geduld Vettel wohl aufbringen muss.

Sebastian schmunzelt: «Nun, Geduld ist nicht unbedingt die Stärke eines Rennfahrers. Ich weiss, dass wir einen Berg Arbeit vor uns haben. Aber das ist ja auch mit ein Grund, wieso ich mich für diesen Weg entschieden habe. Diesen Berg gemeinsam zu erklimmen, das ist genau der Reiz.»

Vettel gibt zu, dass «so der Wechsel zu Ferrari die Frucht langer Überlegungen ist. So etwas tust du nicht, ohne zuvor alles sorgsam abgewogen zu haben. Ich hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Möglichkeiten, woanders hinuzugehen, aber ich war so zufrieden bei Red Bull Racing, dass ich mich nicht ernsthaft damit befasst habe. Doch mit der Zeit überlegst du dir, ob es nicht Zeit wäre, etwas Neues zu versuchen. Und dann folgst du einfach deinem Herzen.»

Vettel, der sich – im Gegensatz zu manchem anderen Fahrer – für Motorsport-Historie interessiert, ist der Vertrag mit Ferrari «ein Kindheitstraum, der wahr wird. Ferrari ist etwas ganz Besonderes, und jeder Fahrer, der sagt, er träumt nicht von Ferrari, der schummelt da etwas. Jedermann sagt dir: ein Sieg mit Ferrari ist aussergewöhnlich, dieses Gefühl will ich ebenfalls spüren.»

Noch ist die Tatsache nicht ganz eingesunken, dass Sebastian Vettel an diesem Wochenende letztmals für die Red-Bull-Familie an den Start geht. Der Heppenheimer gegenüber der offiziellen Formel-1-Seite: «Das wird sehr emotional, wir haben einen langen Weg hinter uns. In Abu Dhabi kann ich frei auffahren, es gibt nichts zu verlieren. Ich bin in diesem Jahr mit der Technik lange Zeit nicht so richtig warm geworden, wir hatten enorme Probleme. Aber so ist es nun mal im Leben. Wir haben so viel Glück und Erfolg haben dürfen, da kann ich mich schlecht beklagen, wenn mal ein Jahr kommt, in dem es harzt. Nun aber hoffe ich, dass ich meinen Teil an Pech eingesteckt habe und die Zukunft besser aussieht.»

Diese Zukunft beginnt erst im kommenden Jahr, denn Sebastian erklärt: «Zunächst dachte ich, dass ich für Ferrari in Abu Dhabi testen würde, aber das passiert nicht. Also nehme ich meine Arbeit in Maranello offiziell anfangs Januar auf.»

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