Formel 1: Verstappen von Ford beeindruckt

Mercedes-Dominanz: Ecclestone versteht Red Bull

Von Andreas Reiners
Christian Horner und Bernie Ecclestone

Christian Horner und Bernie Ecclestone

Red Bull Racing hatte nach dem Saisonauftakt mit Ausstieg gedroht. Bernie Ecclestone versteht das und fordert die FIA auf, angesichts der Mercedes-Dominanz einzugreifen.

Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko hatte nach dem Auftaktrennen der Formel 1 in Melbourne für Aufsehen gesorgt. Auf die Frage, ob angesichts der Probleme Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz die Lust an der Formel 1 vergehen könnte, antwortete Marko klipp und klar: «Ja.» Man werde im Sommer die jährliche Kosten-Nutzen-Rechnung evaluieren und warten, wie diese ausfällt.

Das saß. Markos Kritik richtete sich gegen das Reglement genauso wie an den Motorenpartner Renault (mit dem man zwei Mal vier WM-Titel gefeiert hatte). Das Problem: Durch das derzeit existierende komplizierte Token-System ist es für die Konkurrenz fast unmöglich, den Rückstand auf die dominierenden Mercedes aufzuholen.

Kein Wunder also, dass Red-Bull-Teamchef Christian Horner sagte: «Als wir gewannen - und wir haben nie mit einem solchen Vorsprung wie sie gewonnen - wurden die Doppeldiffusoren verbannt, Auspuffe versetzt, bewegliche Teile verboten und das Motormapping während der Saison geändert.»

Bernie Ecclestone kann die Kritik von Red Bull nachvollziehen. «Sie haben hundertprozentig recht», sagte der Formel-1-Boss der Nachrichtenagentur Reuters.

«Ich glaube, es gibt eine Regel, die Max (Mosley) während seiner Amtszeit festgelegt hat. Wenn ein bestimmtes Team oder ein bestimmter Motorenhersteller etwas Magisches schafft, wie es Mercedes gemacht hat, dann kann die FIA gewisse Dinge angleichen», sagte der Brite, lobte aber natürlich auch die Arbeit der Silberpfeile. Mercedes habe einen erstklassigen Job gemacht, so Ecclstone.

Aber: «Wir müssen die Dinge jetzt ein wenig ändern. Wir hätten den Mercedes-Motor einfrieren und allen anderen erlauben sollen, zu tun, was sie wollen, damit sie aufholen können. Wir sollten die FIA darin unterstützen, solche Änderungen zuzulassen», sagte Ecclestone.

Natürlich hat sich Red Bull wie die anderen großen Teams per Concorde-Vertrag beim Formel-1-Promotor bis 2020 zur WM-Teilnahme verpflichtet. Ob man Mercedes einbremsen sollte und überhaupt kann, ist die Frage. Fakt ist jedoch, dass die Überlegenheit mittelfristig die Formel 1 selbst gefährdet. Denn Langeweile an der Spitze ist für die Königsklasse tödlich.

Der TV-Sender RTL bekam das bereits zu spüren. Wie wir berichteten, gingen die TV-Zahlen beim Saisonauftakt in Melbourne im Vergleich zum Vorjahr nochmals zurück. Ein ernstes Alarmsignal.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Dr. Helmut Marko: «Gesamtsituation ist positiv»

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner Kolumne für SPEEDWEEK.com auf den São Paulo-GP zurück und sagt, was passieren muss, damit Max Verstappen noch Titelchancen hat.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 20.11., 11:05, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 20.11., 12:05, Motorvision TV
    FastZone
  • Do. 20.11., 12:20, Anixe HD
    Anixe auf Rädern: Supercars & Tests und Trends
  • Do. 20.11., 12:30, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Do. 20.11., 14:30, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Do. 20.11., 15:30, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 20.11., 15:40, Anixe HD
    Anixe auf Rädern: Supercars & Tests und Trends
  • Do. 20.11., 16:20, Motorvision TV
    Australian Boat Racing
  • Do. 20.11., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 20.11., 17:50, SPORT1+
    The Front Row
» zum TV-Programm
6.98 07100916 C2011054513 | 5