Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Endgültiges Aus: Kein Hockenheim-Rennen 2015

Von Petra Wiesmayer
Die vorerst letzte Siegerehrung der Formel 1 in Deutschland - Hockenheim 2014

Die vorerst letzte Siegerehrung der Formel 1 in Deutschland - Hockenheim 2014

Das war's für die deutschen Formel 1-Fans. Weder am Nürburgring noch in Hockenheim wird 2015 ein Rennen stattfinden. Die Veranstalter in Hockenheim haben von sich aus die Reißleine gezogen.

Eigentlich sollte am 19. Juli der Grand Prix von Deutschland stattfinden, am Nürburgring, der turnusmäßig an der Reihe gewesen wäre, aufgrund finanzieller Probleme aber ausfällt. Hockenheim wäre nun bereit gewesen, in die Bresche zu springen. Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, wird aber auch da in diesem Jahr nicht gefahren und die Befürchtungen vieler Fans und auch Fahrer werden wahr. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hatte schon vor Wochen angedeutet, dass es 2015 keinen Deutschland-Grand-Prix geben könnte.

Letzte Woche wurden aus diesen Andeutungen konkrete Aussagen. «Ich bin nicht sicher, ob es klappen wird», meinte Ecclestone auf die Frage, ob es in dieser Saison überhaupt ein Rennen in Deutschland geben werde. Am Wochenende erklärte er den deutschen Grand Prix für «vorläufig tot» und jetzt scheinen die Würfel endgültig gefallen zu sein.

«Wir haben keine Hoffnung mehr, dass die Formel 1 hier stattfindet. Wir haben in den letzten Jahren alles getan, damit die Fans zufrieden sind», bestätigte Hockenheim-Boss Georg Seiler am Dienstag gegenüber der Bild Zeitung. Da alle Verhandlungen bisher ergebnislos verlaufen seien, sei es nun zu spät. «Der Zeitpunkt ist abgelaufen, um hier ein Rennen zu veranstalten. Ansonsten hätte die Qualität des Events gelitten.»

Da der Ticket-Verkauf erst nach einer offiziellen Bestätigung hätte gestartet werden können, sei die Zeit nun zu knapp. Anlässe wie Weihnachten, bei denen die Veranstalter in der Regel mit Sonderrabatten locken, könnten nicht mehr genutzt werden und auch besondere Preisnachlässe für «Frühbucher» wären zumindest schwierig.

Und die Veranstalter stünden vor einem weiteren Problem: Hockenheim hätte sich für den Grand Prix nämlich einen neuen Hauptsponsor suchen müssen, da die spanische Bank Santander sich aufgrund der unsicheren Planungslage zurückgezogen hatte. «Wir hatten uns bereit erklärt, die Formel 1 stellvertretend für den Nürburgring zu veranstalten. Dazu wären wir vertraglich nicht verpflichtet gewesen», sagte Seiler. «Es gab Gespräche mit Dritten über eine Risikoübernahme, aber die haben nicht zum Erfolg geführt.»

Am kommenden Freitag tagt in Paris der Weltrat des Automobil-Weltverbandes FIA zu seiner nächsten Sitzung. Es wird erwartet, dass dann der aktualisierte Rennkalender für 2015 herausgegeben wird – ohne einen Grand Prix von Deutschland.

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