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Carmen Jorda: «Warum nicht eine Formel 1 für Frauen?»

Von Vanessa Georgoulas
Carmen Jorda: «Heutzutage treten die meisten Sportlerinnen in eigenen Wertungen gegeneinander an: Im Fussball, Tennis, im Ski-Sport»

Carmen Jorda: «Heutzutage treten die meisten Sportlerinnen in eigenen Wertungen gegeneinander an: Im Fussball, Tennis, im Ski-Sport»

Mit ihrer Berufung zur Lotus-Entwicklungsfahrerin erntete Carmen Jorda von vielen Kollegen Spott und Hohn. Nun sorgt die schöne Blondine erneut für hochgezogene Augenbrauen.

Als Lotus die schöne, aber nicht unbedingt schnelle Carmen Jorda als Entwicklungsfahrerin an Bord hole, lachte die ganze Formel-1-Welt. Schliesslich ist angesichts ihrer bescheidenen Erfolgsstatistik nur schwer vorstellbar, welche Rolle die Spanierin im Team von Pastor Maldonado und Romain Grosjean einnehmen soll: Die schöne Blondine, die in ihrer zehnjährigen Formelsport-Karriere noch keinen einzigen Sieg feiern durfte, kam in drei GP3-Jahren nicht über Gesamtrang 28 hinaus.

Kein Wunder, findet Jorda die Idee von Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone, eine WM für Frauen ins Leben zu rufen, gar nicht mal so schlecht. Die 26-Jährige erklärte im Interview mit den Kollegen von Formula1.com: «Nun, ich denke, die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Man sieht Frauen in Führungspositionen, die ihre Karriere machen in Bereichen, die lange Zeit nur Männern vorbehalten waren. Heutzutage treten die meisten Sportlerinnen in eigenen Wertungen gegeneinander an: Im Fussball, Tennis, im Ski-Sport. In keiner keiner dieser Sportarten treten die Männer gegen die Frauen an. Man darf sich also fragen: Warum sollte es nicht auch eine Formel-1-WM für Frauen geben?»

Jorda ist überzeugt, dass Frauen in der Welt des Motorsports immer noch einen schlechten Ruf haben. Sie erinnert sich: «Als ich noch sehr jung war und gerade erst im Kart meine Karriere startete, fuhr ich einst aufs Podest. Der Junge, der Dritter wurde, begann zu weinen. Als ich ihn fragte, warum er das tat, sagte er, weil ein Mädchen ihn geschlagen habe. So reagieren Männer überall in der Motorsport-Welt, sie versuchen dich runterzumachen.»

Auf die Frage, warum nicht mehr Sponsoren auf den Einsatz einer Frau in der Formel 1 pochen, erklärt die Lotus-Entwicklungsfahrerin: «Weil sie alle von ?Siegen träumen, und sie glauben nicht, dass eine Frau in der Formel 1 siegen kann. Deshalb fände ich die Idee einer Formel-1-WM für Frauen die richtige Antwort. Es gibt ja auch ganz prominente Befürworter, wie wir kürzlich gesehen haben.»

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