Valentino Rossi sucht das Glück

Helmut Marko: «Mindestens Platz 3 für Red Bull»

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing und Renault mussten zum Saisonstart eine herbe Enttäuschung verdauen

Red Bull Racing und Renault mussten zum Saisonstart eine herbe Enttäuschung verdauen

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bezeichnet den Start in die Saison 2015 als eine Katastrophe und spricht über grosse Enttäuschungen und kleine Erwartungen.

Der Start in die Saison 2015 gestaltete sich für Red Bull Racing erneut zu einer grossen Enttäuschung: Der einst erfolgreiche Rennstall, der 2010 bis 2013 vier mal die Fahrer- und Team-Wertung gewonnen hat, musste sich beim Auftakt in Melbourne mit einem sechsten Platz von Zugpferd Daniel Ricciardo begnügen.

Team-Neuling Daniil Kvyat blieb im Albert Park wegen eines Getriebeproblems schon auf dem Weg zur Startaufstellung stehen. Beim zweiten Lauf in Malaysia schafften es der Russe und der Australier auf den Rängen 9 und 10 gerade noch in die Punkte – und blieben dabei unter den eigenen Erwartungen.

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bestätigt im Interview mit den Kollegen der offiziellen Formel-1-Website: «Wir hatten sehr erfolgreiche Jahre mit Renault, der schwierige Saisonstart 2014 kam also sehr unerwartet, wir hatten nicht damit gerechnet, dass Renault nicht an die Mercedes-Leistung herankam.»

Der Österreicher erzählt: «Wir konnten uns im Saisonverlauf verbessern und wir sind das einzige Team, das ausser Mercedes GP-Siege einfahren konnte. Die Enttäuschung war also riesengross, weil der Start 2015 wieder eine Katastrophe war.»

Und Marko klagt: «Wir befinden und im zweiten schwierigen Jahr in Folge und besetzen derzeit den sechsten Platz in der Team-Wertung – noch hinter unserem Junior Team! Natürlich ist das ein Weckruf für die Renault-Ingenieure in Viry und sie haben uns eine deutliche Leistungssteigerung in dieser Saison versprochen, die uns ein Aufholen ermöglichen soll.»

Der ehemalige Rennfahrer betont: «Wir liegen deutlich hinter Mercedes zurück, die Silberpfeile dominieren klar. Man muss die einzelnen Systeme der komplexen Antriebseinheiten zusammenbringen und dann auch noch die Fahrbarkeit hinbekommen. Das macht dann das beste Produkt aus, und das hat zur Zeit Mercedes.»

Der 71-jährige Grazer fährt fort: «Das Problem ist, dass die Regeln nicht offen sind und man deshalb bei der Entwicklung sehr eingeschränkt ist. Das macht ein Aufholen schwierig, wenn nicht gar unmöglich.» Und er ist überzeugt: «Die Situation wird sich erst ändern, wenn die Regeln auch geändert werden.»

Zum Schluss spricht Marko auch über die Erwartungen. Gefragt nach den Mindestzielen erklärt er: «Toro Rosso sollte auf Platz 5 und Red Bull Racing auf Rang 3 stehen. Mit dem Handicap, das wir in dieser Saison mit dem Motor haben, können wir sagen: Das ist okay für diese Saison – aber nicht als mittelfristiges Ziel.»

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