Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mosley: Mehr technische Freiheiten für weniger Geld

Von Petra Wiesmayer
Max Mosley kosteten seine Sparvorschläge den Job als FIA-Präsident

Max Mosley kosteten seine Sparvorschläge den Job als FIA-Präsident

Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley glaubt einen Weg gefunden zu haben, wie man die Teams dazu bringen könnte, einer Budgetobergrenze zuzustimmen: Totale Freiheit beim Design des Autos.

Caterham überlebte das Abenteuer Formel 1 gerade mal fünf Jahre, dann gingen in Leafield die Lichter aus. Force India, Lotus und Sauber hangeln seit Jahren am Abgrund der finanziellen Pleite entlang und mussten sich vor der Saison 2015 von Bernie Ecclestone sogar einen Vorschuss abholen, um sich die Reise zum ersten Rennen nach Australien überhaupt leisten zu können. Die seit Jahren von vielen Seiten geforderte Budgetobergrenze ist bislang aber weiterhin Wunschdenken der kleinen Teams, weil die großen nicht mitmachen wollen.

Am 14. Mai findet die nächste Sitzung der Strategiegruppe statt, bei der dieses Dauerthema wieder auf den Tisch kommen wird. Da man auch am reichen Ende der Boxengasse mittlerweile eingesehen hat, dass es so auf Dauer nicht weitergehen kann, gibt es nun auch von Red Bull und von Mercedes ausgearbeitete Sparvorschläge, auch wenn man sie nicht als Budgetdeckelung bezeichnen will. Nur Ferrari sträubt sich weiter gegen jegliche Einsparungsmaßnahmen.

Für die Saison 2017 ist ein Umdenken in der Formel 1 gefragt, will man nicht riskieren, dass weitere Teams die Segel streichen müssen. Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley, der schon in seiner Amtszeit (1993 bis 2009) vergeblich versuchte, das Budget zu begrenzen, hat nun einen neuen Vorschlag, wie eine Budgetobergrenze vielleicht auch den großen Teams schmackhaft gemacht werden könnte.

Es sollte allen im Prinzip erlaubt sein, so viel Geld pro Jahr auszugeben, wie sie wollen, meint der 75-Jährige. Dann müssten sie allerdings weiter unter den aktuellen, sehr restriktiven, Regeln operieren. Die Teams, die eine Grenze von 100 Millionen pro Jahr akzeptieren, dürften dagegen völlig frei arbeiten, sowohl bei der Aerodynamik als auch in allen mechanischen Punkten. Das hätte nicht nur eine größere optische Vielfalt der Autos zur Folge, auch wäre den Ingenieuren Tür und Tor geöffnet, der Konkurrenz durch technische Neuerungen die Stirn zu bieten, die ihr durch das aktuelle Reglement verschlossen bleiben.

«Ich kann mir vorstellen, dass sehr bald alle Teams in das Lager der Budgetdeckelung überlaufen», sagte Mosley gegenüber auto, motor und sport. «Und dann werden sie merken, dass man auch mit 100 Millionen tollen Motorsport bieten und technisch hochstehende Autos bauen kann.»

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