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Peinlich: Formel-1-Siegesfeiern mit falscher Hymne

Von Mathias Brunner
SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Stimmt es, dass beim ersten Sieg von Red Bull Racing auf dem Siegerpodest die falsche Siegeshymne erklang?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Christina Weinzierl aus Wien wissen: «Kürzlich hat jemand in unserem Freundeskreis behauptet, dass beim ersten Formel-1-Sieg von Red Bull Racing in China 2009 die falsche Siegeshymne gespielt worden sei. Kann das stimmen?»

Ja, das stimmt tatsächlich: Die Chinesen legten am «Shanghai International Circuit» nach dem Doppelsieg von Sebastian Vettel und Mark Webber die deutsche Hymne für den Heppenheimer auf und dann «God Save the Queen» für das Team. Doch obschon Red Bull Racing in Milton Keynes (England) zuhause ist, hätte gemäss den Besitzverhältnissen die österreichische Hymne erklingen sollen (es wäre das erste Mal gewesen seit dem GP-Sieg von Gerhard Berger in Hockenheim 1997).

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sagte damals nach dem China-GP: «Wir haben eine österreichische Lizenz, also wurde die falsche Hymne gespielt. Vielleicht hatten sie ja keine.»

Das wäre nicht das erste Mal in der Grand-Prix-Historie. Eine der grossen Motorsportgeschichten – nachdem der unvergleichliche Tazio Nuvolari auf dem Nürburgring 1935 die favorisierten deutschen Teams geschlagen hatte, waren die Veranstalter blamiert und ratlos. Sie hatten keine Schallplatte mit der italienischen Nationalhymne bereitgelegt, denn alle hatten mit einem deutschen Erfolg gerechnet. Der Legende zufolge half Nuvolari mit einer eigenen Platte aus ...

Solche Fehler sind auch in der Neuzeit üblicher als man erwarten würde: 1999 wurde in Melbourne nach dem Sieg von Eddie Irvine die irische Hymne gespielt, doch Irvine stammt aus Nordirland, das zu Grossbritannien gehört. Und in Belgien 1998 wurde zwar für Sieger Damon Hill richtigerweise «God Save the Queen» gespielt, nicht aber für den siegreichen Konstrukteur Eddie Jordan, denn der ist Irländer, und er hatte sein Team – obschon in Silverstone ansässig – über den irischen Motorsportverband bei der FIA für die Formel-1-WM angemeldet.

Eddie Jordan beschwerte sich später schriftlich und erhielt eine Entschuldigung. Gemäss des damaligen Teamchefs konnten die Belgier damals die irische Hymne einfach nicht finden.

Noch kurioser: Als Alan Jones 1977 auf dem Österreichring seinen ersten Grand Prix gewann (drei Jahre später wurde er auf Williams Weltmeister), da hatten die Veranstalter keine Nationalhymne aus Australien zur Hand. Jones erzählt noch heute, dass jemand anstelle der Hymne für ihn «Happy Birthday» auf einer Trompete gespielt habe und das auch noch in einer fragwürdigen Tonlage. Aber auch mit dem Geburtstagsständchen lagen die Steirer falsch: das Rennen fand am 14. August statt, Alan Jones wurde an einem 2. November geboren.

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