Hockenheim: SBK-WM ein Hoch-Risiko-Spiel

Fernando Alonso: «So ist die Formel 1 langweilig»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

McLaren-Honda steckt in der Krise, aber bis zu einem gewissen Punkt sind dem Team bei der Entwicklung die Hände gebunden – aufgrund Einschränkungen, welche sich die Teams selber auferlegt haben.

Viele Probleme in der Formel 1 sind hausgemacht. Der Sound der neuen Turbos – zu leise. Hatte niemand daran gedacht, als über die Einführung der 1,6-Liter-V6-Aggregate diskutiert wurde? Die Ticketpreise – in der Regel überhöht, weil die meisten Rennveranstalter in der finanziellen Daumenschraube des Formel-1-Promoters stecken. Wie man es anders macht, haben die cleveren Engländer bewiesen: volle Hütte dank guter Ideen wie Rabatten und offener Tür für die Jugend.

Das Reglement – ein Paragraphen-Dschungel, in dem sich nur noch die Wenigsten auskennen. Und wer daran etwas ändern will, stösst ebenfalls an Grenzen, weil die Formel 1 einen Entscheidungsfindungsprozess besitzt, der alles andere ist, nur noch logisch, zielführend und vor allem flexibel.

Darunter leidet auch McLaren-Honda. Der Rennstall steckt in einer tiefen Krise, und gerade in so einer Situation müssten das zweitälteste Formel-1-Team (nach Ferrari) und Honda eigentlich ihre Ressourcen-Maschine anwerfen und nun in Sachen Entwicklung den Turbo auf 100.000 Touren bringen. Allein – sie dürfen es gar nicht.

Aus Spargründen hat sich die Formel 1 bezüglich Entwicklung in vielen Bereichen komplexe Beschränkungen auferlegt. Und das fällt McLaren-Honda nun auf den Kopf.

Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso hat andere Zeiten erlebt. Zeiten, in welchen bei Renault und dann auch bei McLaren entwickelt wurde, was Belegschaft und Finanzen hergaben, Zeiten, zu welchen nach Herzenslust getestet werden konnte.

Aber mit den jährlich immer spärlich werdenden Testtagen und einem Motorenreglement, das Entwicklungen von Jahr zu Jahr einengt, wird es schwierig. Da endet man eben in einer Formel 1, die Alonso nur noch fünf Sekunden schneller macht als ein GP2-Auto.

Der Spanier ist nicht amüsiert und sagt den Kollegen von crash.net: «Die Formel 1 muss sich wieder weiter von der GP2 entfernen in Sachen Speed. Wir brauchen mehr Tests. Wir brauchen mehr Freiheiten im Reglement und bei der Entwicklung der Autos. Heute beendest du das Jahr doch mehr oder weniger auf der Position, wo du im Testwinter warst.»

«Gewiss, alle machen Fortschritte. Aber alle machen eben mehr oder weniger die gleichen Fortschritte, also verändert sich die Reihenfolge kaum. Die Motorenentwicklung und auch die aerodynamischen Verbesserungsmöglichkeiten sind einfach zu beschränkt. Das führt zu vorhersehbaren Rennen, und die sind dann eben fad.»

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