Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kollegen Jules Bianchi: Erste Erfahrung mit dem Tod

Von Mathias Brunner
Der Tod von Jules Bianchi ist ihnen nahe gegangen

Der Tod von Jules Bianchi ist ihnen nahe gegangen

Für die meisten Rennfahrer der jüngsten Formel-1-Generation ist der Umgang mit dem Tod eine neue Erfahrung. Viele Piloten zeigen sich am Rand des Hungarorings erschüttert.

Früher war der Tod ein ständiger Begleiter der Königsklasse: die ersten dreissig Jahre der Formel-1-WM waren brandgefährlich, fast in jeder Saison bezahlten Rennfahrer den höchsten Preis. An den Trauerfeierlichkeiten in Nizza für Jules Bianchi haben gut drei Dutzend Rennfahrer aus verschiedenen Kategorien teilgenommen. Für viele von ihnen ist der Umgang mit dem Tod etwas völlig Neues. Sie mussten niemals zuvor hinter dem Sarg eines verlorenen Rennkollegen Aufstellung nehmen.

Einige haben es nicht übers Herz gebracht, in Nizza zu erscheinen. Das gilt es zu respektieren – auf welche Art und Weise ein Rennfahrer von einem Gefährten Abschied nehmen will, ist eine sehr persönliche Sache. Aber der Aufmarsch so vieler Fahrer beweist, wie beliebt Bianchi gewesen ist. Vielen Piloten war es auch wichtig, der Familie Bianchi zu zeigen – ihr seid in eurem Schmerz nicht alleine. Und es spricht auch für die Reife der jungen Männer, dass so viele dieser schmerzhaften Erfahrung nicht ausgewichen sind.

Am Hungaroring fällt es den Piloten nicht leicht, über Bianchi zu sprechen. Der Unfall des Südfranzosen liegt neun Monate zurück, aber der vergangene Freitag, als Jules seinen Kampf verloren hat, brachte die ganzen Erinnerungen in voller Stärke zurück. Viele von ihnen sind mit Bianchi gross geworden und fuhren schon im Go-Kart gegen ihn, vor zwölf oder dreizehn Jahren.

Force-India-Fahrer Sergio Pérez sagt: «Jules’ Familie ist nun unsere Familie. Wir werden alles zu ihrer Unterstützung tun. Vor allem werden wir Bianchi immer in unserem Herzen tragen. Wir sind uns alle einig – Jules war ein besonderer Fahrer, vor allem jedoch ein ganz spezieller Mensch. Die Tatsache, ihn nie wiedersehen zu können, ist für mich noch immer ein Schock.»

Felipe Massa sagt: «Ich bin sicher, er ist jetzt an einem guten Ort. Es geht ihm gut. Er fährt Rennen. Er war ein erstaunlicher Junge, ein phantastischer Fahrer.»

Felipe Nasr ergänzt: «In den Nachwuchskategorien war er für die meisten Fahrer der Massstab, nicht mehr und nicht weniger.»

Roberto Merhi bezeichnet Bianchi sogar «als den besten Piloten, den ich in meiner Laufbahn in den Nachwuchsklassen getroffen habe».

Dazu sagt Felipe Massa: «Im Kart war er schlicht der talentierteste Fahrer, den ich je gesehen habe. Wir sind oft gegeneinander Kart gefahren, und er hat mich immer wieder zum Staunen gebracht. Was mich aber am meisten berührt hat, das war seine Bescheidenheit.»

Romain Grosjean auf die Frage, was seine schönste Erinnerung an Bianchi sei: «Ich kann es nicht sagen, es sind zu viele.»

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