Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

McLaren-Honda: Auch Ron Dennis ist frustriert

Von Vanessa Georgoulas
Frustriert: Ron Dennis und Fernando Alonso

Frustriert: Ron Dennis und Fernando Alonso

Nicht nur McLaren-Honda-Zugpferd Fernando Alonso klagt über die heutige Formel 1, auch Teamoberhaupt Ron Dennis beschwert sich über die geltenden Regeln – vor allem über das Testverbot.

Obwohl Fernando Alonso beim letzten Grand Prix auf dem Hungaroring als Fünfter tüchtig WM-Punkte sammelte, macht sich der zweifache Weltmeister nichts vor: Das gute Ergebnis, betonte der Spanier nach dem Rennen, sei auch auf eine grosse Portion Glück zurückzuführen. Trotzdem wurde der grösste Erfolg seit der neuen McLaren-Honda-Ära vom Team aus Woking und den japanischen Motor-Spezialisten wie ein Sieg gefeiert.

Alonso mochte nicht so recht mitfeiern, auch wenn er sich glücklich über seinen jüngsten Erfolg zeigte und nach dem Rennen sichtlich erleichtert vor die TV-Kameras trat. Die kleinen Siege reichen dem Mann mit dem grossen Erfolgshunger nicht. Zu lange wartet der ehrgeizige Asturier nun schon auf die Neuauflage seiner Titel-Gewinne von 2005 und 2006.

Entsprechend gross ist der Frust, wie Alonso im Fahrerlager von Ungarn denn auch zugab. «Wenn man nicht testen darf und angesichts dieser Reifen, dieser Beschränkungen und dieses WM-Kalenders, der uns im nächsten Jahr droht, wirken andere Serien natürlich auch verlockend», erklärte er trotzig, und sorgte damit für die beabsichtigten Negativ-Schlagzeilen zur aktuellen Formel 1, welche gemäss Alonso «nicht mehr so aufregend ist» wie zu seinem Karriere-Start anno 2001.

Dass Alonso die Lust verliert, versteht sogar Team-Oberhaupt Ron Dennis. Der Teammitbesitzer und CEO erklärte gegenüber Motorsport.com: «Ich denke, Fernando teilt meinen Frust, weil wir nicht testen dürfen, obwohl wir im Hintertreffen liegen. Das ist ein Riesennachteil. Ohne Tests ist es sehr viel schwieriger, die Entwicklung des Antriebsstrangs und des Chassis voranzutreiben.»

Der 68-jährige Brite betonte: «Es ist auch ein Irrglaube, dass man durch das Testverbot viel Geld spart, denn wir sind so einfach gezwungen, Entwicklungen ans Auto zu bringen, bevor wir sie auf ihre Tauglichkeit testen konnten. Wir liegen natürlich nicht immer richtig, und wenn wir uns verrennen, dann ist es sogar eine Geldverschwendung. Es ist nicht richtig.»

Zum Schluss wetterte Dennis auch noch: «Mit dem Testverbot bremst man eher die Leistung der grösseren Teams ein, als dass man wirklich Geld damit spart. Aber das ist es doch nicht, was die Formel 1 ausmacht. Die Formel 1 ist Wettbewerb, nicht Einbremsen von Leistung. Und leider ist das Testverbot das grösste Hindernis in der Formel 1.»

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