MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Esteban Gutiérrez: «Ich hatte eine Vision»

Von Petra Wiesmayer
Esteban Gutiérrez hofft auf den alles entscheidenden Anruf

Esteban Gutiérrez hofft auf den alles entscheidenden Anruf

Der ehemalige Sauber-Pilot und aktuelle Reservist der Scuderia Ferrari hofft, dass ihm seine Rolle als Ersatzfahrer der Roten dabei helfen kann, wieder einen Weg zurück zur Rolle eines Stammfahrers zu finden.

Nach einem Jahr als Testfahrer und zwei Saisons als Einsatzfahrer für Sauber war Esteban Gutiérrez' Formel-1-Karriere Ende letzten Jahres schon beinahe wieder zu Ende. In diesem Jahr sitzt der Mexikaner bei Ferrari auf der Ersatzbank und hofft, dass seine Demorunden in Mexico City am vergangenen Wochenende nicht sein einziger Einsatz in der Königsklasse bleiben.

Als Einstimmung auf die Rückkehr der Formel 1 nach Mexiko im November durfte Gutiérrez auf dem Paseo de la Reforma in einem Ferrari von 2009 Gas geben. «Das war ein unglaubliches Gefühl und ich bin sehr stolz, dass ich hier heute einen Ferrari fahren durfte», freute er sich am Ende des Events. In diesem Jahr wird der Mexikaner an seinem Heimrennen höchstens im freien Training am Freitag teilnehmen, für die Zukunft hofft er aber, dass er auch wieder Rennen bestreiten wird.

Nachdem er von Sauber Ende letzten Jahres ausgemustert wurde, stand Esteban Gutiérrez erst mal vor der Frage, wie es weitergehen sollte. Mit gerade mal 23 Jahren wäre ein Rentnerdasein sehr verfrüht und so biss er in sauren Apfel und begnügt sich momentan mit der Position als Testfahrer bei Ferrari. In Maranello erledigte Gutiérrez bisher jede Menge Arbeit im Simulator und durfte auch bei den offiziellen Testfahrten den SF15-T pilotieren. Für die Saison 2016 wird er mit einem Platz beim neuen Team Haas in Verbindung gebracht.

«Das würde mir sehr viel bedeuten», sagte der junge Mann aus Monterrey bei ESPN. «Ich bin als dritter Fahrer mit einer Aufgabe und einer Vision zu Ferrari gekommen. Ganz klar bin ich ein großes Risiko eingegangen, denn der Rückschritt von einem Stammcockpit ist immer riskant.»

Es sei nicht gerade einfach, es überhaupt in die Formel 1 zu schaffen, erklärte er. «Und dann ist es nicht einfach, draußen zu sein und wieder hinein zu kommen. Ich habe dieses Risiko aber mit einer Vision und einem Ziel auf mich genommen. Gott sei Dank läuft es in meiner Beziehung mit Ferrari sehr gut und ich bin sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt. Ich habe versucht, so viel wie möglich beizutragen und das eröffnet mir neue Möglichkeiten für die Zukunft. Ich arbeite sehr hart, um für nächstes Jahr etwas auf die Beine zu stellen.»

Eine Möglichkeit, sich in Szene zu setzen, könnte das erste Freie Training beim Grand Prix von Mexiko sein, bei dem er vielleicht einen der beiden Ferrari fahren darf. Teamchef Maurizio Arrivabene deutete so etwas bereits an, wollte sich aber noch nicht festlegen.

«Es gibt noch keine Bestätigung. Ferrari will mir diese Chance geben und ich denke, das wäre etwas ganz Besonderes. Es hängt aber von verschiedenen Dingen ab», bestätigte Gutiérrez. «Mein Chef Maurizio Arrivabene hat diese Möglichkeit schon angedeutet, ich glaube aber, dass viel davon abhängt, wie es um diese Zeit in der Meisterschaft aussieht.»

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