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Marcus Ericsson: Mit Mental-Trainer gegen Felipe Nasr

Von Vanessa Georgoulas
Arbeitet mit Mentaltrainer: Marcus Ericsson

Arbeitet mit Mentaltrainer: Marcus Ericsson

Im teaminternen Duell hat sich Marcus Ericsson zum Sauber-Musterschüler gemausert. Der ruhige Schwede erklärt, wer ihm dabei geholfen hat, seinen schnellen Rookie-Teamkollegen Felipe Nasr in den Griff zu bekommen.

Zu Beginn der Saison 2015 war Formel-1-Neuling Felipe Nasr derjenige der beiden Sauber-Piloten, der für die positiven Schlagzeilen sorgte. Der junge Brasilianer hatte seinen Teamkollegen Marcus Ericsson, der sein Rookie-Jahr mit dem kränkelnden Caterham-Team bestritten hatte, fest im Griff.

Der 23-Jährige aus Brasilia fuhr beim Saisonauftakt in Australien auf den fünften Platz und sammelte damit gleich zehn WM-Zähler. Ericsson musste sich mit Platz 8 und vier Punkten begnügen. Auch in China kam der GP-Neuling als achter vor dem 25-jährigen Schweden, der den zehnten Platz belegte, ins Ziel, genauso wie in Bahrain, Spanien, Monaco und Österreich.

Doch seit drei Rennen hat sich das Blatt gewendet: Ericsson sammelte mit zwei zehnten Rängen und einem neunten Platz in Ungarn, Belgien und Italien Punkte, während Nasr mit zwei elften Plätzen und Rang 13 in Monza leer ausging. Den Grund dafür sieht der 25-Jährige aus Kumla nicht nur in den Bremsproblemen, die seinen Nebenmanns seit einigen Rennen beschäftigen, sondern auch in seinem eigenen Umdenken.

Ericsson verrät im Interview mit den brasilianischen Kollegen von Globo: «Das Auto war schnell, aber ich war es nicht. Für mich war der Start ins Jahr sehr schwierig. Im Grunde habe ich dann meine ganze Sicht auf das gesamte Rennwochenende geändert.» Er habe nicht nur die Zusammenarbeit mit seinem Renningenieur intensiviert, sondern auch seine Leistung ausserhalb des Cockpits verbessert, etwa bei der Fitness oder der mentalen Stärke.

Ericsson verrät: «Ich verlasse mich da auf professionelle Hilfe, die ich in der Formula Medicine-Klinik in Italien finde. Dort arbeite ich auf verschiedenen Gebieten daran, stärker zu werden.» Das italienische Institut wird von Dr. Riccardo Ceccarelli geleitet, der schon seit vielen Jahren mit Formel-1-Piloten zusammenarbeitet und auch als Toyotas Teamarzt fungiert hatte.

«Marcus ist mental gewachsen», bestätigt der Fachmann. Ceccarelli verweist auf die Sponsoren-Gelder, die beide Sauber-Piloten mit ins Team bringen und die den Schweizer Rennstall am Leben halten: «Die Fahrer müssen heutzutage sehr jung schon sehr viel Verantwortung übernehmen. Das ist eine Herausforderung. Sie realisieren plötzlich, dass nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern jene des ganzen Teams von ihnen abhängt. Und ich wiederhole: Sie sind noch sehr jung.»

Ericsson weiss: «Ich stehe nun vorn, aber ich darf mich nicht auf meinen Leistungen ausruhen. Felipe versucht natürlich, wieder nach vorne zu kommen und mich zu schlagen. Deshalb muss ich weiterhin hart arbeiten, sonst ändert sich die Situation ganz schnell wieder.» In Singapur und Japan stehen nun zwei Rennen an, die seinem Dienstwagen nicht wirklich schmecken werden, denn auf diesen Strecken ist viel Abtrieb gefragt – eine erklärte Schwachstelle des Sauber C34-Ferrari.

Der Rennstall aus Hinwil will den auch mit einem grossen Weiterentwicklungspaket nach Singapur reisen, das mitunter eine kurze Fahrzeugnase im Stil von Red Bull Racing, Toro Rosso und McLaren-Honda umfasst. Es ist das zweite grosse Update, das die Schweizer nach dem Weiterentwicklungspaket vom GP-Wochenende in Barcelona auf die Strecke bringen.

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