Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Williams und Aston Martin: Ein Fall für James Bond?

Von Joe Saward
​Zum zweiten Mal nach Juli geistert im Formel-1-Fahrerlager herum, die Marke Aston Martin könnte in den Grand-Prix-Sport zurückkehren. Wir sind dem Gerücht nachgegangen.

Das Fachmagazin «Autocar» berichtete anfangs Juli: der englischenSportwagenhersteller Aston Martin kehre in die Formel 1 zurück, als Namensgeber von Mercedes-Motoren für Red Bull Racing! Inzwischen wissen wir: es wird keine Mercedes-Motoren für den vierfachen Formel-1-Weltmeister Red Bull Racing geben, wie Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bestätigt hat: «Die Mercedes-Gespräche sind zu einem Ende gekommen, da waren wir noch überhaupt nicht in der Tiefe. Da gab es gewisse Voraussetzungen, aber wir sind gar nie in die Nähe gekommen, um das im Detail zu erörtern. Jetzt schauen wir mal, mit welchem Motor wir fahren werden.»

Was sagte Autocar damals? Der entsprechende Artikel behauptete, die Briten stünden in Verhandlungen mit Red Bull, um in Zukunft Mercedes-Motoren einzusetzen, die Aston Martin heissen. Die entscheidende Verbindung seien jene fünf Prozent Anteile, welche Mercedes an Aston Martin halte.

Kleiner Exkurs: Aston Martin (1250 Angestellte, mehr 600 Mio Euro Umsatz) gehört zu 37,5% der italienischen Investmentgruppe Investindustrial, zu 24% der kuwaitischen Ivestment Dar, die restlichen Anteile halten ADEEM (Kuwait), der frühere Formel-1-Teamchef David Richards (BAR-Honda), Ford (8%) und eben Daimler (5%).

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff daraufhin klipp und klar: «Wir haben Mercedes-Benz-Rennmotoren, und die werden wir aus Marketing-Gründen nicht anders benennen.»

Aston Martin-Chef Andrew Palmer (52) meinte der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber: «Unterm Strich würde ein solches Engagement für uns sehr schwierig. Als Firma haben wir schlicht nicht das Geld, um Formel-1-Sport zu betreiben und dort einen guten Job zu machen. Und wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass wir Ferrari herausfordern könnten, dann würde ich das nicht in Betracht ziehen. Ich sage niemals nie, aber ich würde ein solches Unterfangen als eher unwahrscheinlich einstufen.»

Aber nun geistert die grosse Marke Aston Martin wieder durchs Fahrerlager – dieses Mal als möglicher Name auf den Mercedes-Motoren, die Williams benutzt.

Ich habe mich bei Williams über eine mögliche Verbindung zu Aston Martin schlau gemacht. Jemand, der es wissen sollte, hat mir gesagt, dass darüber nicht einmal diskutiert werde. Ich neige dazu, meiner Quelle zu vertrauen, aber ich muss schon sagen – Williams, Aston Martin, Martini, das hat was für sich, braucht aber noch ein zusätzliches Element: Bond, James Bond.

Seit Jahren ist die Verbindung zum fiktiven Geheimagenten Ihrer Majestät ein starker Werbefaktor für Aston Martin, die für die meisten Bond-Filme Autos zur Verfügung gestellt haben. Das gilt auch für den kommenden Streifen „Spectre“, der Ende Oktober in die Kinos kommt. Bond fährt den jüngsten Aston Martin, der Bösewicht ein Überauto von Jaguar, das übrigens von Williams entworfen und gebaut wurde. Es mag keine direkte Verbindung zwischen EON Productions, welche hinter den Bond-Filmen steht, und dem Williams-Team geben, aber ich sehe da schon Potenzial.

Bond ist eine Marke, die durch und durch britisch ist, er ist eine glamouröse Figut, er trinkt Martinis, die Verbindungen sind offensichtlich.

Es hat sich freilich nichts geändert: Aston Martin hat einfach nicht das Geld, um grösseren Raum auf einem Formel-1-Renner zu belegen. Wäre das Geld jedoch da, dann wäre Williams sicher die beste Wahl – der Rennstall schlägt sich prächtig und hätte schönen weissen Platz auf dem Renner zu bieten. Aber nochmals: bislang ist nichts passiert.

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