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Daniel Ricciardo (Red Bull): Freude auf Ferrari-Motor

Von Petra Wiesmayer
Daniel Ricciardo hofft auf ein gutes Ergebnis in Singapur

Daniel Ricciardo hofft auf ein gutes Ergebnis in Singapur

Nach zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken infolge, auf denen Daniel Ricciardo nicht so gut abschnitt, hofft er, dass er auf dem langsameren Straßenkurs in Singapur wieder an seine Leistung in Ungarn anknüpfen kann.

Daniel Ricciardo wurde von den Fans in Singapur begeistert empfangen. Wo immer der Australier auch hinkommt, muss er für Selfies posen und Autogramme geben. «Wie auch Malaysia ist dieses Rennen hier wie ein zweiter Heim-Grand Prix für mich und die Leute scheinen mich alle zu kennen. Es scheint fast so, als seien sie alle mit mir in die Schule gegangen», lacht der 26-Jährige.

Da er aber in Australien zur Schule gegangen ist und nicht im tropisch heißen Südostasien, musste er sich physisch auf den Grand Prix durch die Straßen von Singapur besonders vorbereiten. «Wir haben für dieses Rennen ein spezielles Hitzetraining gemacht. Man trainiert da beispielsweise auf dem Fahrrad und stellt die Raumtemperatur auf eine Temperatur, die dieser hier entspricht», erklärt er. «Momentan brauchen wir das aber gar nicht. Es ist kalt und man könnte fast einen Pullover vertragen. Hoffentlich wird es noch wärmer. Wir sind auf Hitze vorbereitet.»

Wie immer in Singapur bleiben die Fahrer und Teams dem Tagesablauf nach in der europäischen Zeitzone. Da das nächste Rennen in Japan jedoch bereits eine Woche später stattfindet, wird es kaum Zeit zur Akklimatisierung geben. «Es wird interessant zu sehen, wie es ist, die sechs Stunden Zeitunterschied zum nächsten Rennen in Japan am nächsten Wochenende zu verkraften. Wir versuchen schon, hier nicht später zu Bett zu gehen, als wir unbedingt müssen und den Unterschied so möglichst klein zu halten», sagt Ricciardo.

Erst steht aber der Grand Prix von Singapur auf dem Programm und der Red Bull Racing-Pilot hofft, dass ihm auf dem Straßenkurs wieder mehr Glück beschieden sein wird als in Belgien, wo er gar nicht ins Ziel kam und in Monza, wo er nur Achter wurde. «Diese Strecke hier sollte uns besser liegen, da wir mit viel Abtrieb normalerweise besser sind. Ich denke aber, Ferrari wird wieder stark sein und für uns schwer zu schlagen, wir sollten aber nahe dran sein. Morgen sollte schon ein erster Hinweis darauf sein, wie nah. Wenn wir auf dem richtigen Fuß anfangen, sollten wir aber ganz gut sein, etwa so wie in Budapest, wo wir ab dem ersten Freien Training dran und dann das ganze Wochenende lang in der Näher der Ferrari waren.»

Großartige Neuerungen gibt es am RB11 nicht. «An neuen Teilen haben wir hier ein paar Aerodynamik-Kleinigkeiten hier und da. Ansonsten eigentlich nichts weiter. Im Prinzip nur eine Weiterentwicklung des Autos von Budapest.»

Auf die Frage, welchen Motor er nächstes Jahr gerne im Heck seines Boliden hätte, gab sich Riciardo gleichmütig. «Ich bevorzuge den, der am schnellsten ist. Im Prinzip ist es egal, was es sein wird, Mercedes, Ferrari, welcher auch immer es uns eher ermöglicht, Siege einzufahren. Wir hatten ein so schwieriges Jahr, dass wohl nicht nur ich als Fahrer, sondern wir alle als Team etwas wollen, mit dem wir öfter aufs Podium fahren können.»

Wichtig sei auf alle Fälle, dass die nächste Saison besser werde als die aktuelle. «Wir hatten erwartet, dass dieses Jahr besser wird, nicht nur von der Leistung, sondern auch von der Zuverlässigkeit her, unsere Hoffnung für 2016 ist also, dass wir dann weniger zu kämpfen haben als dieses Jahr.»

Bezüglich des Ferrari-Motors und seiner eigenen italienischen Vorfahren meinte der Australier, dass diese Verbindung für ihn nicht so besonders sei. Eher schon für seinen Teamkollegen Daniil Kvyat, der auch fließend Italienisch spricht. «Er ist durch und durch Italiener. Er lebt seit vielen Jahren in Rom.»

Mit einem Ferrari-Motor hätte er sicher größere Chancen, Mercedes zu schlagen, glaubt Daniel Ricciardo aber. «In ein paar Rennen waren wir recht nah dran, dass man denken könnte, mit einem anderen Motor hätten wir eine Chance. In anderen Rennen waren sie so weit weg, dass es schwer zu sagen ist, ob wir mit einem anderen Motor näher dran wären. Es ist immer eine Frage, was das Mehr an Leistung bringt. Ich glaube, wir werden es nächstes Jahr im April sehen. Dann werden wir wissen, ob es geklappt hat.»

Sein ehemaliger Teamkollege Sebastian Vettel fühlt sich in Italien ganz offensichtlich sehr wohl, Ricciardo glaubt aber, dass das zum großen Teil auch daran liegt, dass er in diesem Jahr schon zwei Siege feiern konnte. «Außerdem hat Ferrari über den Winter einen Riesenschritt gemacht und man sieht auch, dass das Auto viel besser liegt. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr auch schnell sind, falls wir deren Motor haben.»

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