Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nico Hülkenberg: Grand Prix mit beschädigtem Auto!

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg vor Marcus Ericsson in Monza

Nico Hülkenberg vor Marcus Ericsson in Monza

​Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg erklärt, wieso beim Grossen Preis von Italien nicht mehr drinlag als Rang 7 und was er sich vom Strassenrennen in Singapur erhofft.
Nico, du hast nach dem Fallen der Zielflagge in Monza gesagt, das Handling deines Renners sei nicht normal gewesen. Was habt ihr inzwischen herausfinden können?

Es gab einige Dinge, die nicht stimmten: Die Luftleitelemente waren am Unterboden etwas abgeschossen, das kommt vom Fahren, es gab da keinen Feindkontakt, der Boden selber war einige Rennen älter als jener von Sergio, dazu gab es einen defekten Dämpfer und auch noch eine Beschädigung am Heck. Anhand der Daten haben wir gesehen, das wir einen Verlust an Abtrieb hatten, und das hat einiges an Rundenzeit gekostet. Aber das ist nun Geschichte. Ich war happy, dass ich den Sauber das ganze Rennen lang hinter mir halten konnte, das war – rückblickend im Wissen um das beschädigte Auto – eine ganz ordentliche Leistung.

Was habt ihr hier in Singapur Neues?

Eher kleine Dinge, Verbesserungen, die nun vielleicht nicht gleich ins Auge springen. Wir haben an den Flügeln gearbeitet, an den Luftleitelementen. Wichtig ist, dass man stetig entwickelt. Seit der Einführung des B-Modells haben wir einen enormen Schritt getan. Leider hatte ich aber in den letzten Rennen nicht so viel Glück. In Ungarn hatten wir den Frontflügeldefekt, in Belgien konnte ich nicht starten, in Italien die Schäden am Wagen. Das alles hat massiv Punkte gekostet. Generell aber sind wir stark genug, um mit beiden Autos in die ersten Zehn zu fahren. Das Auto ist gut genug.

Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing werden hier besonders stark sein, die sind wohl ausserhalb unserer Reichweite. Aber mit allen anderen sollten wir mindestens auf Augenhöhe kämpfen können. Auch mit Williams: In Ungarn, wo wir mit ähnlichem Abtrieb fahren, steckte ich ja im Getriebe von Bottas, bevor der Frontflügel kaputt ging.

Du bekommst hier einen neuen Motor, allerdings noch nach der alten Spezifikation. Ist das ein grosser Vorteil?

Ich könnte nicht behaupten, dass die Motoren mit zunehmender Einsatzdauer stark abbauen. Zudem ist Singapur sowieso keine Motorenstrecke. Das macht also nicht so viel aus.

Die Piste ist zwischen den Kurven 10 und 13 geändert worden. Was ändert das für dich?

Ich habe mir das gestern Mittwoch bei einem Rundgang angeschaut. Die neue Linienführung lässt uns schneller über die Anderson-Brücke flitzen, und dann kommen wir ja in die enge Kurve unmittelbar vor dem Fullerton-Hotel. Das war alles vorher schmal wie ein Schlauch, und nun hast du auf einmal Platz wie auf einem Flughafen! Ob du nun aus der 13 heraus für die folgende Kurve besser attackieren kannst, wird sich zeigen.

Was liegt in den letzten Rennen der Saison für Force India noch drin? Ist Rang 5 das Höchste der Gefühle, ist Red Bull Racing vor euch weg?

Ja, ich schätze schon, die liegen um fünfzig Punkte vor uns, und Singapur dürfte für sie eine der besten Chancen sein. Daran denke ich nicht. Ich will, dass wir aus jedem Rennen das Beste herausholen und unseren Platz verteidigen. Wir müssen unser Top-Ten-Potenzial an jedem GP-Wochenende abrufen können und uns auf Rang 5 etablieren.

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