Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Formel 1 in neuer Hand: Alles gar nicht wahr?

Von Mathias Brunner
​Zunächst hatte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone vom Verkauf der Mehrheitsanteile gesprochen. Dann war von chinesischen Investoren die Rede. Ist das alles gar nicht wahr?

Bernie Ecclestone hatte vor knapp drei Wochen für einen Paukenschlag gesorgt. Im Rahmen des «Camp Beckenbauer» kündigte der Chefpromoter einen Verkauf der Formel 1 an, und das bis zum Ende des Jahres. «Es wird noch in diesem Jahr einen neuen Besitzer geben», sagte der 84-Jährige auf eine Frage, die ihm bei einem Video-Interview gestellt worden war. Gemäss Ecclestone gab es drei Bewerber, um Mehrheitsanteile an der Formel 1 zu übernehmen.

Die Investmentfirma CVC Capital Partners hält derzeit am meisten Anteile, 35,5 Prozent. Sie hat Bernie Ecclestone als Verwalter eingesetzt. Ecclestones Familien-Fonds Bambino gehören 8,5 Prozent, Ecclestone selber 5,3 Prozent. Die weiteren Inhaber sind Investmentfirmen wie Blackrock, Norges oder Waddell & Reed.

Seit längerem ist davon die Rede, dass CVC ihre Anteile abstossen wolle. Im Rennen um diese Anteile: Investoren aus Katar und der US-Milliardär Stephen Ross (dem Immobilien-Mogul Ross gehören unter anderem die Miami Dolphins aus der amerikanischen Football-Profiliga NFL. Sein Vermögen wird auf knapp sechs Milliarden Euro geschätzt).

Wie der britische TV-Sender Sky dann berichtete, beteilige sich eine Gruppe chinesischer Investoren am Projekt, die Anteile von Formel-1-Mehrheitsbesitzer CVC Capital zu übernehmen. Die Firma China Media Capital (CMC) stehe an der Spitze einer Gruppe chinesischer Unternehmen, die zusammen rund 1,5 Milliarden Dollar beisteuern wollen für jenes Übernahmeprojekt, das unter der Leitung des US-Amerikaners Stephen Ross entstehe.

Die chinesische CMC ist Teil einer Mediengruppe, welche weltweit expandiert: So wurde zum Beispiel mit den Warner Bros. ein Abkommen beschlossen, das die Produktion und den Vertrieb chinesischer Filme auf der ganzen Welt vorsieht.

Nun aber die jüngst Wendung in dieser Wirtschaftsposse: Donald Mackenzie – Vorsitzender der Firma CVC Capital Partners – sagt gegenüber motorsport.com, er sehe keinen Anlass für einen Verkauf, «weil wir dazu nicht gezwungen sind. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass wir unsere Anteile auf ewig halten, aber wir sehen uns nicht unter Druck. Bernie sagt oft Dinge, die er gar nicht so meint.»

Die Aussagen von Mackenzie könnten aber auch bewusst platziert sein, um potenzielle Investoren gefügig zu machen. Der CVC-Chef hat sich den Austin-GP vor Ort angeschaut und meint: «Das Rennen hat gezeigt, dass in der Formel 1 alle Zutaten für eine tolle Show vorhanden sind. Die Formel 1 kann durchaus spannenden Rad-an-Rad-Sport bieten.»

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