Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Streit um Motoren: Gewinnt doch noch die Vernunft?

Von Mathias Brunner
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (links) mit FIA-Chef Jean Todt

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (links) mit FIA-Chef Jean Todt

​Die Situation zwischen den Motorenlieferanten auf der einen Seite sowie FIA-Präsident Jean Todt und Serien-Promoter Bernie Ecclestone auf der anderen ist verhärtet. Ist eine Lösung in Sicht?

Neue Runde im Tauziehen zwischen den Formel-1-Motorenherstellern Ferrari, Renault, Honda und Mercedes auf der einen Seite sowie FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone auf der anderen: Heute tagt in Genf die so genannte Strategiegruppe der Formel 1 (zusammengesetzt aus dem FIA-Präsidenten Jean Todt, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone sowie Vertretern der Rennställe Ferrari, McLaren, Mercedes, Red Bull Racing, Williams und Force India).

Für Todt und Ecclestone, die beiden mächtigsten Männer im Motorsport, sind weniger kostspielige Motoren elementar, um das langfristige Überleben aller Rennställe sicherzustellen. Die Motoren lauter und kraftvoller zu machen, zwei weitere Forderungen, das sind technisch lösbare Probleme. Todt schwebt ein Motor vor, der zwischen sechs und sieben Millionen Euro pro Saison kostet, heute bezahlen einige Teams bis zum Dreifachen für die 1600er-V6-Motoren mit Turbo und Mehrfach-Energierückgewinnung.

Auf einer zweiten Ebene geht es darum, die Macht der Motorenhersteller zu brechen: Todt hatte es bei der Einführung der neuen Turbo-Generation verpasst, einen Kostendeckel einzuführen. Und es wurde ebenfalls nicht beachtet, den Herstellern aufzuzwingen, eine Mindestanzahl von Teams zu beliefern. So konnte die Formel 1 in die Situation geraten, dass Red Bull für 2016 und die beiden Rennställe Red Bull Racing sowie Toro Rosso monatelang ohne Motoren da stand.

Heute Montag, 18. Januar, wollen die Motorhersteller Todt und Ecclestone einen Kompromissvorschlag unterbreiten: Kosten zwischen 10 und 12 Millionen Euro pro Jahr, standartisierte Bauteile der Energierückgewinnung.

Aber das dürfte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone möglicherweise nicht reichen, denn der Sport bleibt im Schwitzkasten der Hersteller. Der Baumeister des modernen GP-Sports wünscht sich einen unabhängigen Motorhersteller zurück, so wie es früher Cosworth war.

Welcher Art schliesslich der Kompromiss für 2017 oder 2018 sein wird, ist derzeit noch völlig offen.

Todt und Ecclestone haben bei den Verhandlungen ein Ass im Ärmel: Sie haben vom Autoverband FIA die Befugnis erhalten, Entscheidungen zum Wohle des Sports an der üblichen Beschlusskette vorbei zu führen. Und ihren Plan eines kostengünstigen Motors (2,5-Liter-V6 Turbo ohne Energierückgewinnung) durchzupressen, obschon diese Idee innerhalb der Formel-1-Kommission im vergangenen Herbst abgeschmettert worden ist.

Bereits haben unabhängige Hersteller wie Ilmor, AER und Mechachrome beim Autoverband ihr Interesse bekundet, einen günstigen Turbomotor schon ab 2017 anzubieten.

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