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Renault 2016 in Schwarz-Gelb: Erster Appetithappen

Von Mathias Brunner
​Die Spannung ist gross auf die Präsentation von Renault morgen Mittwoch, 3. Februar, in Paris. Zur Rückkehr der Franzosen als Formel-1-Werksteam gibt es den ersten Appetithappen.

Renault spielt mit den Erwartungen der Fans: Unter einem Bild, das in aller Wahrscheinlichkeit einen Seitenkasten des Formel-1-Renners zeigt, steht weiss auf schwarz das Logo des französischen Automobilkonzerns, weiter vorne ist, wenn auch nur unscharf ein Luftleitelement in gelb zu erkennen. Dazu schreiben die Franzosen: «Sind wir gelb? Sind wir blau? Sind wir rosa oder rot – gebt uns einen Hinweis. Nun gut, also bitte.»

Renault löst damit das Versprechen ein, beim dritten Werksabenteuer wieder in den traditionellen Rennfarben anzutreten – gelb, schwarz, weiss. In diesen Farben werden der Engländer Jolyon Palmer und der Däne Kevin Magnussen präsentiert.

Der bisherige Lotus-Rennstall aus Enstone tritt 2016 wieder als Renault-Werksteam in der Formel 1 an. Insgesamt gab es bislang zwei Epochen von Renault, in welchen die Franzosen iim Grand-Prix-Sport mit den berühmten gelben Boliden als Werksrennstall unterwegs waren: von 1977 (als Turbo-Pionier, anfangs belächelt, später gefürchtet) bis 1985, dann von 2002 bis 2009.

Aber die Bemalungen der Rennwagen waren höchst unterschiedlich.

Aus jenem Wagen 1977, den Renault mit Jean-Pierre Jabouille als Turbo-Pionier brachte, von den Gegnern als rauchender Teekessel verspottet, wurde die gelbe Gefahr: Ab 1979 war Renault siegreich, aber aus dem erhofften WM-Titel mit Speerspitze Alain Prost wurde nichts. Prost zog nach der WM-Niederlage 1983 gegen Nelson Piquet (Brabham-BMW) zu McLaren und wurde dort dreifacher Weltmeister.

Beim zweiten Renault-Abenteuer dominierte zunächst die Farbe blau – wegen Renault-Partner Mild Seven (Zigaretten). Fernando Alonso holte 2005 und 2006 die WM-Krone.

Später kam die Bank ING an Bord, die Autos wurden weiss, gelb und orange. Als ING Ende 2009 ausstieg, kehrte Renault zur alten Bemalung zurück.

So ist Renault für 2016 aufgestellt

Und diese Fachleute sollen morgen Dienstag, 3. Februar im Technocentre von Renault als Gerüst der Franzosen für die dritte Epoche als Werksrennstall verkündet werden:

Jérôme Stoll: Président Renault Sport F1
Der 61-Jährige ist seit 1980 für Renault tätig. Stoll war bei den Verhandlungen mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone elementar, um den Weg zur Rückkehr der Franzosen in den GP-Sport zu ebnen.

Thierry Bolloré: Chief Competitive Officer
Der 52-Jährige arbeitete mehr als 20 Jahre lang für Michelin und arbeitete sich dort hoch bis zum Vizepräsidenten. Seit 2012 ist er für Renault tätig, zunächst als Leiter der Versorgungskette aller Bauteile für den Konzern, seit 2013 als leitender Angestellter in Sachen Wettbewerb.

Patrice Ratti: Directeur Général Renault Sport (Technologie)
Der technische Leiter von Renault Sport war schon Teil des Renault-Rennstalls in den 80er Jahren – verantwortlich für Computer-Simulationen, dann als Test-Chef, schliesslich als leitender Ingenieur. 1986 wechselte er in die Serienproduktion. Im Januar 2011 wurde der zum Geschäftsleiter der Renault-Sport-Aktivitäten in Sachen Technik gemacht.

Frédéric Vasseur: Racing Director
Der Franzose ist seit Jahren erfolgreich in den Formelsport-Nachwuchsklassen unterwegs: Gemeinsam mit Nicolas Todt (Sohn des FIA-Präsidenten Jean Todt) betreibt er den Rennstall ART Grand Prix, mit dem er sowohl in der GP2 als auch in der GP3 mehrere Titel eingefahren hat – und zwar gemeinsam mit den späteren GP-Grössen Nico Rosberg (2005), Lewis Hamilton (2006), Nico Hülkenberg (2009), Esteban Gutiérrez (2010) und Valtteri Bottas (2011). 2015 wurde McLaren-Zögling Stoffel Vandoorne mit ART GP2-Meister. Vasseur hat keine Formel-1-Erfahrung, aber die hatte Eric Boullier auch nicht, als er 2010 das GP-Team leitete (heute ist er McLaren-Teamchef).

Cyril Abiteboul: Directeur Général RSF
Der Franzose Cyril Abiteboul – früher Teamchef von Caterham und heute Geschäftsleiter von Renault Sport F1 – soll den Renault-Werkseinsatz leiten, aufgrund dieser Doppelbelastung wird der 38-Jährige das Tagesgeschäft aber jemand anderem übergeben: Frédéric Vasseur.

Gérard Lopez: Teilhaber
Der Luxemburger Investor bleibt als Minderheitsteilhaber an Bord. Der 44jährige Lopez behält einen Anteil zwischen angeblich einem Viertel und einem Drittel des Rennstalls.

Bob Bell: Chief Technical Officer
Neuer leitender Techniker ist der Engländer Bob Bell (57), der ab 2001 zehn Jahre lang für den Rennstall aus Enstone tätig war, 2005 und 2006 als Technikchef mit Fernando Alonso und Renault Weltmeister wurde und der dann als Technikdirektor zu Mercedes wechselte.

Nick Chester: Directeur Technique Chassis
Der frühere Technikchef des Lotus-Rennstalls muss ins zweite Glied zurück rücken: Der 46-Jährige leitet künftig die Chassis-Abteilung.

Rémi Taffin: Directeur Technique Moteur
Der 38-Jährige war Operationsleiter für Renault auf dem Rennplatz. Nun ist er Technischer Leiter für die Motorenseite bei Renault.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
3. Februar: Renault (in Paris, ohne neues Auto)
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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