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1000-PS-Motor 2017 adieu? Renault will echte Formel 1

Kolumne von Mathias Brunner
​Die Vorgabe für die Formel 1 2017 war: 1000-PS-Motor, 5 bis 6 Sekunden pro Runde schneller, aggressives Aussehen der Renner. Renault will, dass dieser Kurs beibehalten wird.

Viele Formel-1-Fans fragen sich bange: Was wird vom eigentlichen Ziel der angeblich so atemraubenden Formel 1 2017 noch übrig bleiben? Denn wenn die Formel-1-Autos 2017 markant schneller werden soll, wird Pirelli aus Sicherheitsgründen möglicherweise nicht mitziehen. Und die Mailänder wollen das deshalb nicht, weil es ihnen an Daten mangelt, ihr Wunsch nach mehr Testfahrten vom Formel-1-Reglement jedoch abgewürgt wird.

Es kommt noch schlimmer: Die Techniker konnten sich unlängst – einmal mehr – nicht auf einen Nenner einigen, wie im Detail das 2017er Formel-1-Reglement aussehen soll. Aber nun wird die Zeit knapp, bis Ende Februar eine Lösung zu finden.

Nächster Schritt: Sitzungen der Strategiegruppe, dann der Formel-1-Kommission in Genf, am 23. Februar. Wenn bis 29. Februar dann keine Lösung gefunden wird, tritt möglicherweise ein, was Williams-Technikchef Pat Symonds bereits angeregt hatte. Symonds schlug vor, die ursprünglich für 2017 geplanten Regeländerungen auf 2018 zu verschieben.

Das entspricht nicht dem Wunsch der Fans und auch nicht der Einstellung des Hauses Renault.

Ganz im Gegenteil ermuntert Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul die Formel 1 zu mutigem Handeln. «Wir sind zwar nicht Teil der Strategiegruppe», sagt der Franzose bei den Kollegen von ESPN (von den Teams sitzen in der Strategiegruppe Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing, Williams, McLaren und Force India). «Und um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht ganz sicher, was bis Ende Februar bei den Sitzungen herauskommen wird. Ich fürchte einfach, wir werden eine eher konservative Lösung erhalten, weil viele Menschen Angst davor haben einen Fehler zu machen.»

Es geht auch um das alte Dilemma: Wer in der Formel 1 derzeit stark ist, möchte am Status quo möglichst wenig ändern. Wer derzeit Aufholbedarf hat, für den sind die neuen Regeln die Chance, den Anschluss an die Spitze zu schaffen. Dieses Tauziehen ist fast so alt wie die Regelfindung in der Formel 1, seit die Rennställe mitreden.

Abiteboul weiter: «In der Furcht, die falschen Entscheidungen zu treffen, ziehen es einige vor, überhaupt nichts zu beschliessen. Aber ich finde: Keine Entscheidung, das ist eine schlechte Idee. Ich will hier den Ehrgeiz sehen zu mutigen Taten. Wenn wir es vermasseln, können wir uns später immer noch darum kümmern.»

Abiteboul ist kein Freund von Reifenschonen und Spritsparen: «Früher gab es den Langstreckensport auf der einen und die Formel 1 auf der anderen Seite. Seit geraumer Zeit nun tendiert der GP-Sport dazu, Eigenschaften aus dem Langstreckensport zu übernehmen, wohl um neue Hersteller anzulocken. Aber ich finde, man sollte diese zwei Klassen strikte getrennt halten. Auf der Langstrecke sollte es um Kraftstoffeffizienz gehen, in der Formel 1 hingegen sollte volle Kanne gefahren werden können. Wir wollen doch die talentiertesten Fahrer in den schnellsten Autos sehen. Der Rest ist den meisten Fans doch weniger wichtig. Elemente aus dem Langstreckensport sind der Attraktivität der Formel 1 abträglich. Ich würde es begrüssen, wenn die Formel 1 ein fettes Stück schneller wird und die Fahrer darauf verzichten könnten, mit den Reifen haushalten zu müssen.»

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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