Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Le-Mans-Sieger Earl Bamber: Keine Lust auf Formel 1

Von Vanessa Georgoulas
Earl Bamber: «In der Formel 1 sind kaum mehr Profis unterwegs, es gibt fast nur Leute, die bereit sind, genug Geld zu bezahlen»

Earl Bamber: «In der Formel 1 sind kaum mehr Profis unterwegs, es gibt fast nur Leute, die bereit sind, genug Geld zu bezahlen»

Die Formel-1-WM ist für viele Rennfahrer das Karriere-Ziel Nummer eins. Doch nicht alle Talente träumen davon, in die schillernde Welt der Königsklasse aufsteigen. Le Mans-Sieger Earl Bamber erklärt, warum das so ist.

Die Formel 1 übt auch heute noch eine grosse Faszination auf den Rennfahrer-Nachwuchs aus. Einmal im Glanz der Königsklasse sein Können unter Beweis zu stellen – davon träumen die meisten Talente. Doch nicht alle Piloten wollen um jeden Preis in die Königsklasse des Motorsports aufsteigen.

So auch Earl Bamber, der im vergangenen Jahr zusammen mit Force India-Pilot Nico Hülkenberg und Nick Tandy den prestigeträchtigen Sieg im 24-Stunden-Klassiker von Le Mans einfuhr. Der 25-jährige Neuseeländer, der 2014 schon mit dem Gesamtsieg im hart umkämpften Porsche Supercup glänzte, erklärte den Kollegen der Sun, dass es der Formel 1 an Strukturen fehle.

Bamber klagt: «In der Formel 1 sind kaum mehr Profis unterwegs, es gibt fast nur Leute, die bereit sind, genug Geld für ihr Cockpit zu bezahlen. Ein weiteres Problem ist, dass die Technik bei den Autos eine viel zu grosse Rolle spielt.»

Der Porsche-Werksfahrer ist überzeugt: «Wenn du reich bist, dann kannst du dir den Sieg erkaufen. Es gibt nur wenige Cockpits – bei Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing – in denen man auch gutes Geld verdienen kann. Ich bin mir sicher: Der Rest des Feldes bezahlt für seine Grand-Prix-Teilnahmen.»

Deshalb sei er nicht mehr an der Formel 1 interessiert, die einst auch sein Jugendtraum war, betont der Langstreckenpilot: «Ich würde heute nicht in die Formel 1 wechseln, in dieser Hinsicht hat sich viel verändert für mich. Früher gab es viel mehr Teams, die von Werken unterstützt wurden, wie Ferrari, Honda, Toyota und BMW. Es gab sieben oder acht echte Gegner. Heute sind es vielleicht drei.»

Etwas versöhnlicher fügt Bamber an: «Vielleicht ändert sich das in einigen Jahren, doch im Moment würde ich mich nicht für die Formel 1 interessieren – es sei den, Ferrari meldet sich bei mir!»

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