Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jackie Stewart: «Kimi Räikkönen im Ferrari – gut so!»

Von Mathias Brunner
​Pérez, Sainz, Grosjean, Gutiérrez & Co. sind enttäuscht: Kimi Räikkönen hat einen neuen Einjahresvertrag bei Ferrari erhalten. «Gut so», urteilt die schottische Rennlegende Sir Jackie Stewart.

Fans von «Iceman» zauberte das ein Lächeln aufs Gesicht: Ferrari hat bestätigt, dass Kimi Räikkönen auch 2017 für den berühmtesten Rennstall der Welt fährt. Teamchef Maurizio Arrivabene erklärte die Entscheidung so: «Zunächst einmal hat er neuen frischen Vertrag erhalten, weil er das verdient hat. Bei der Fahrerfrage musst du immer auch darauf schauen, was für dein Team das Beste ist. Wir fanden es für den Rennstall nicht zielführend, einen anderen Piloten zu holen, sondern uns auf die Entwicklung des Wagens zu konzentrieren. Wir sahen uns nicht im Zwang, jemanden auszuwechseln. Vielmehr wollten wir endlich den Druck von den Schultern Kimis nehmen.»

«Üblicherweise gibt Ferrari die Fahrer in Monza bekannt. Wir wollten nicht so lange warten. Denn fast bei jeder Konferenz wurde Räikkönen nach seiner Zukunft gefragt. Einige Artikel, die geschrieben wurden, fand ich Kimi gegenüber respektlos. Am Lenkrad dieser tollen Autos sitzen noch immer Menschen, und auch wenn Kimi der «Iceman» genannt wird, ist er doch ein Mensch. Ich fand, diese ganzen Spekulationen brachten zu viele Unruhe ins Team. Der neue Vertrag soll zeigen, dass uns Stabilität wichtig ist.»

Die schottische Rennlegende Sir Jackie Stewart (77) sagt im Fahrerlager von Silverstone gegenüber unseren TV-Kollegen von MTV: «Gut so. Denn Kimi weiss, wie man ein Auto auf guten Plätzen ins Ziel bringt. Er macht selten Fehler. Und wenn er das entsprechende Fahrzeug hat, dann wird er auch wieder Rennen gewinnen.»

Es wäre der erste Sieg für Kimi seit Australien 2013 (damals mit Lotus), sein letzter Sieg in Rot geht auf Belgien 2009 zurück.
Sir Jackie Stewart weiter: «Ich glaube, wenn Ferrari einen jüngeren Piloten geholt hätte, dann wäre das ein Element der Instabilität gewesen. Auch ich halte es für wichtig, dass die Atmosphäre in einem Team stimmt, und alle wissen, dass Vettel und Räikkönen hervorragend miteinander auskommen. Vielleicht sind die Zeiten vorbei, in welchen Kimi einen WM-Titel gewinnen kann, aber ich halte ihn noch immer für einen Top-Fahrer. Ferrari hat das Richtige getan.»

Teamchef Maurizio Arrivabene sieht das offenbar auch so wie der dreifache Formel-1-Champion Stewart: «Generell haben wir andere Probleme als die Fahrer. Wir sind mit der Arbeit von Kimi sehr zufrieden, wir haben gesehen, wie er sich reinhängt. Wir fanden, das muss belohnt werden. Wir wollten aber auch Stabilität und eine gute Atmosphäre im Team behalten. Daher war es naheliegend und logisch, Kimi zu behalten.»

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