Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Pascal Wehrlein: Vertrag Rosberg keine Überraschung

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

​Mercedes-Schützling Pascal Wehrlein: «Klar würde ich am liebsten für 2017 in einen Silberpfeil springen, aber jeder weiss, dass diese Möglichkeit für die kommende Saison nicht gegeben war.»

Verschwörungstheoretiker hatten wiederholt in den Raum gestellt: Wenn sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg weiter so beharken wie in Spanien oder Österreich, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass einer der GP-Stars gehen muss. Aber nun hat Nico Rosberg einen neuen Zweijahresvertrag bis Ende 2018 erhalten.

Dann läuft auch das Abkommen mit Lewis Hamilton aus. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Ein Vertragsende 2018 lässt uns alle Optionen offen. Dann laufen auch bei anderen Rennställen Verträge mit Fahrer aus, und wir können parallel dazu auch die junge Generation beobachten, wo einige wirklich interessante Fahrer heranwachsen – Wehrlein, Ocon, Vandoorne und so weiter.»

Für viele ist DTM-Champion und Manor-Fahrer Pascal Wehrlein als Mercedes-Zöling der logische Nachfolger für Hamilton oder Rosberg. Toto Wolff dazu: «Es hat sich immer gezeigt, dass selbst die talentiertesten Fahrer einige Jahre zur Entwicklung brauchen, und Pascal steckt mitten in diesem Prozess.»

Wehrlein hat dafür gesorgt, dass Manor gegenwärtig vor Sauber auf dem zehnten WM-Rang liegt – dank einer tollen Fahrt von Pascal auf dem Red Bull Ring zu Platz 10. Der Sigmaringer ist vom neuen Vertrag für Nico Rosberg nicht überrascht worden: «Klar würde ich am liebsten für 2017 in einen Silberpfeil springen, aber jeder weiss, dass diese Möglichkeit für die kommende Saison nicht gegeben war. Meine Zukunft ist offen. Ich fühle mich wohl bei Manor, und ich glaube, das Team ist zufrieden mit mir. Ich kann mir also vorstellen, auch 2017 für Manor zu fahren.»

In Stein gemeisselt ist das aber noch nicht: Sollte sich Sergio Pérez beispielsweise zu Renault abseilen, gäbe es für Toto Wolff jenen Schachzug, den er sich für den jungen Wehrlein vorgestellt hat – Pascal in ein Mittelfeldteam zu bringen, um seine Formel-1-Lehre forzusetzen.

Bei den Silverstone-Tests sass Wehrlein in einem 2014er Silberpfeil – for Testfahrten mit 207er Reifenmischungen von Pirelli. Davor sass Wehrlein auch in Barcelona im Mercedes. Pascal in Spanien auf die Frage, ob er ein wenig das Gefühl gehabt habe, auf Bewerbungstour zu sein: «Ist ein Rennfahrer das nicht immer? Du kannst dich doch nie zurücklehnen, es ein wenig locker nehmen und darauf hoffen, dass du für die folgende Saison schon irgendwie einen Platz bekommen wirst. Du musst immer alles aus dir herausholen.»

In Monte Carlo fügt Pascal hinzu: «Klar wäre es eine tolle Chance, eines Tages einen Silberpfeil zu fahren. Aber unterm Strich habe ich auf die Entscheidung nur einen Einfluss – durch gute Leistungen auf der Rennstrecke. Sonst denke ich nicht daran. Es lenkt dich nur ab, wenn du zu viel ab, wenn du dir zu viel Gedanken um so etwas machst.»

In England wird Wehrlein mit Weltmeister Lewis Hamilton verglichen. Pascal dazu: «Ich bin kein neuer Lewis Hamilton, ich finde nicht, dass ich so gesehen werde. Ich fände es schön, wenn die Menschen denken – das ist ein künftiger Mercedes-Fahrer, das würde mir schon reichen. Ich habe für Mercedes den DTM-Titel geholt, ich bin Mercedes-Junior, ich bin Reservist. Ich bin nicht weit von meinem grossen Ziel entfernt, eines Tages auch ein Mercedes-GP-Fahrer zu sein.»

Mercedes der neue Formel-1-Traum von Pascal Wehrlein. Der alte bestand darin, es überhaupt in den Grand-Prix-Sport zu schaffen. Dieser Traum ist inzwischen zum Alltag geworden, Wehrlein hat sich bei Manor prächtig eingelebt. «Man gewöhnt sich sehr schnell daran und dann ist man damit beschäftigt, wie wird man selbst besser, wie wird das Auto besser. Ich denke deshalb nicht jeden Tag: Wie toll, dass ich Formel 1 fahre und wie toll alles ist. Man befasst sich mehr mit der Materie und Technik», sagte Wehrlein im Interview mit unseren Kollegen der dpa. «Das Problem ist, dass man mit Manor nur schwer auffallen kann. Wenn man das Österreich-Wochenende komplett vergisst, dann bleibt nicht viel als wirkliches Highlight. Ist es ein Highlight, wenn ich 18. bin? Es ist schwierig aufzufallen. Andererseits, wenn das Wochenende in Österreich schlecht gelaufen wäre, dann hätte ich dieses Jahr noch keine Chance gehabt, auf mich mit einer wirklichen Sensation aufmerksam zu machen. So war das Wochenende in Spielberg eines der entscheidenden in diesem Jahr.»

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