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Daniel Ricciardo: «Max Verstappen wird reifer werden»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo: «In diesem Alter macht man viel durch, man wandelt sich von einem Jungen zu einem Mann und will auch als solcher wahrgenommen werden»

Daniel Ricciardo: «In diesem Alter macht man viel durch, man wandelt sich von einem Jungen zu einem Mann und will auch als solcher wahrgenommen werden»

Natürlich musste auch Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo zur Fahrweise seines Teamkollegen Max Verstappen Stellung beziehen. Der Australier betont, dass er den Teenager und seinen Kritiker Räikkönen verstehen kann.

Der Andrang in der Energy Station von Red Bull Racing in Monza war gross, als Max Verstappen und Daniel Ricciardo zur Presserunde baten. Nachdem sich der 18-jährige Niederländer wieder einmal für seine harte Verteidigungsfahrt im Belgien-GP gegen Kimi Räikkönen erklären musste – und das auch tat – wurde auch sein Teamkollege mit Fragen zu Verstappens Fahrweise überhäuft.

«Ich war nicht dabei und bin offensichtlich auch nicht Kimi, deshalb kann ich das auch nicht aus erster Hand beurteilen», erklärte der Lockenkopf gleich vorweg. «Ich habe mir die Szene natürlich auf Video angeschaut und muss sagen, ich verstehe Kimis Sichtweise, aber auch Max' Bestreben, um jede Position zu fighten. Ich respektiere auch das. Man muss einfach ein Gleichgewicht finden und ich bin überzeugt, dass ihm das auch gelingen wird.»

Ricciardo warnt: «Man darf nicht vergessen, dass Max noch sehr jung ist und bereits mit 18 in der Formel 1 fährt – da ist er in einer ganz anderen Position als ich es war. Er wird sicher reifer werden, aber gleichzeitig sieht man auch, dass die Grundlage stimmt: Er will kämpfen, sich mit anderen anlegen und auch durchsetzen. Das ist an sich nichts Schlechtes.»

Er selbst habe mit dem diesjährigen Barcelona-Sieger noch keine echten Duelle geführt, erklärt Ricciardo, beteuert aber auch: «Ich glaube das, was Kimi und zuvor auch Nico (Rosberg, Anm.) gestört hat, sind die Spurwechsel in der Bremszone. Wenn man auf der Bremse steht, sollte man seine Spur auch halten. Es ist auf jeden Fall nicht nur bei Max ein Thema. Ich weiss nicht, ob man heutzutage so in den Nachwuchsklassen fährt, aber ich hatte in Austin eine ähnliche Szene mit Carlos Sainz erlebt, und war auch nicht sehr erfreut darüber. Er hat das meines Wissens auch nie mehr gemacht, man lernt also dazu.»

Und Ricciardo schildert: «Als ich in die Formel 1 kam, wusste ich, dass die Autos sehr viel schneller sind. Aber es dauerte dennoch eine ganze Weile, bis ich herausgefunden habe, wie man sich am besten verteidigt. Es ist auch nicht immer einfach, die Situation im Rückspiegel richtig einzuschätzen und zu sehen, wie schnell einer herannaht.»

Auch dass sich Verstappen durch seine klaren Aussagen neben der Strecke nicht nur Freunde macht, kann Ricciardo verstehen: «Ich widerspreche Kimi nicht, aber für mich gilt bei den jungen Piloten: Im Zweifel für den Angeklagten. Denn in diesem Alter macht man viel durch, man wandelt sich von einem Jungen zu einem Mann und will auch als solcher wahrgenommen werden. Wenn dann einer kommt, und dir sagt, was du zu tun hast, ist die erste Reaktion darauf, dass man in Abwehrstellung geht. Ich erwarte nicht, dass sich das von heute auf morgen ändert, aber ich bin überzeugt, dass er seinen Fahrstil verfeinern wird.»

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