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Stirling Moss: «Formel 1 braucht Bernie Ecclestone»

Von Mathias Brunner
Sir Stirling Moss mit Lewis Hamilton

Sir Stirling Moss mit Lewis Hamilton

​Die englische Rennlegende Sir Stirling Moss (86) sagt zum Verkauf der Formel 1 an Liberty Media: «Ich bin froh, ist Bernie Ecclestone an Bord geblieben. Er ist ein Diktator, aber sein Erfolg gibt ihm Recht.»

Auch mit 86 Jahren verfolgt Sir Stirling Moss die Formel 1 täglich. Die englische Rennlegende, der vielleicht beste Rennfahrer, der nicht Weltmeister wurde, ist erleichtert, dass Bernie Ecclestone auch nach dem Verkauf der Formel 1 an das US-amerikanische Medienunternehmen Liberty Media an Bord bleibt.

«Bernie ist für die Formel 1 von elementarer Wichtigkeit, und Gott sei Dank bleibt er für weitere drei Jahre», sagt Moss gegenüber der BBC. «Schaut euch doch nur an, was er alles für den Sport getan hat. Wie gut alles organisiert ist, wie sauber das Fahrerlager ist. Er hat die Formel 1 auf Riesenschritten nach vorne gebracht und zu dem Milliardengeschäft gemacht, die der GP-Sport heute ist.»

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone bleibt auf drei Jahre Geschäftsleiter, Vorsitzender der neuen Rechtehalter wird der bisherige Vize-Chef von 21st Century Fox, der US-Amerikaner Chase Carey. Bernie macht sich keine Sorgen über die Arbeit mit dem US-Amerikaner: «Wir sind beide Diktatoren.»

Carey meint: «Die Formel 1 ist ein wundervolles, weltweites Spektakel, und wir wollen darauf aufbauen, was Bernie alles getan hat in den vergangenen vier Jahrzehnten. Wir sehen das als Entwicklung. Wir werden Seite an Seite arbeiten. Die besten Geschäfte sind Partnerschaften, wenn Menschen als Team arbeiten.»

Aber an der Spitze der Formel 1 stand bislang eben kein Team, sondern ein Mann alleine: Bernie Ecclestone.

Ob Fans und Fachleute die beiden Engländer Max Mosley und Bernie Ecclestone nun mochten oder nicht: Als Mosley FIA-Chef war und Ecclestone wie heute Serienpromoter, da hat das in der Formel 1 funktioniert. Mosley leitete von 1993 bis 2009 die FIA. Der 85jährige Bernie Ecclestone spottet: «Dann wurde Todt neuer Präsident und wollte demokratische Strukturen einführen. Aber das funktioniert bei uns eben schlecht.»

Vor dem Russland-GP in Sotschi im vergangenen Frühling sagte Ecclestone in der Sport-Tagszeitung Sovetsky Sports: «Ich habe mich oft darüber beschwert, und heute tue ich es erneut – unsere Struktur ist einfach falsch. Wir haben es Ferrari und Mercedes erlaubt, dass sie unsere Show leiten. Wie sie das machen? Indem sie den meisten Rennställen Motoren liefern, und diese Motoren sind elementar für die Teams. Wenn wir dann etwas Neues einführen wollen, dann brauchen wir die Kooperation der Teilnehmer, und das ist falsch. Das passiert eben, wenn Demokratie nicht funktioniert. Wir müssen zurück zu den guten alten Tagen, als wir die Formel 1 zu dem machten, was sie heute ist. Als ich in einer viel machtvolleren Position war. Als ich ein Diktator war! In der gegenwärtigen Demokratie manipulieren gewisse Leute den Sport aus ureigenem Interesse.»

Stirling Moss ist ähnlicher Ansicht: «So lange die Dinge erledigt werden, spielt es doch keine Rolle, ob Bernie ein Diktator ist. Wir brauchen einen Mann, der Dinge anpackt. Wir brauchen ihn. Ich staune immer wieder über ihn. Er kann jeden auf der Welt anrufen, und der lässt alles stehen und liegen, um mit ihm zu sprechen. Er ist ein grosser Mann.»

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