Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Liberty Media kauft die Formel 1, Ecclestone bleibt

Von Mathias Brunner
Es darf gejubelt werden – die Formel 1 erhält einen neuen Besitzer

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​Erstmals hat das US-amerikanische Medienunternehmen Liberty Media bestätigt, dass die die Mehrheitsanteile am Formel-1-Sport übernehmen, für 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro).

Liberty Media hat die Spekulationen beendet: Das Medienunternehmen bestätigt, dass es in die Formel 1 einsteigt. Liberty kauft zunächst 18,7 Prozent Anteile, wie CVC Capital Partners, der bisherige Mehrheitseigner der Formel 1, bestätigt hat. Später ist schrittweise die komplette Übernahme von Delta Topco geplant, der Mutter-Holding der Formel 1, diese Übernahme wird Liberty 4,4 Milliarden Dollar kosten. Zudem werden Schulden in ähnlicher Höhe übernommen, daher beträgt der Wert der Transaktion mehr als acht Milliarden Dollar, wie CVC in einer Mitteilung erklärt.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone bleibt auf unbestimmte Zeit Geschäftsleiter, Vorsitzender der neuen Rechtehalter wird der bisherige Vize-Chef von 21st Century Fox, der US-Amerikaner Chase Carey.

Bernie Ecclestone: «Ich darf Liberty Media und Chase Carey in der Formel 1 begrüssen und freue mich sehr darauf, mit ihnen zu arbeiten», so Bernie Ecclestone.

Carey sagt: «Ich bin stolz, an der Seite von Bernie Ecclestone an die Arbeit gehen zu können, den ich für sein Lebenswerk sehr bewundere. Ich sehen eine fabelhafte Möglichkeit, den Sport wachsen und gedeihen zu lassen.»

Die Liberty Media Corporation ist ein US-amerikanisches Medienunternehmen, welches sich mehrheitlich im Besitz von John Malone befindet. Liberty Media besitzt Fernsehsender, Zeitungen und Filmstudios (Time-Warner, Discovery-Gruppe und viele mehr). Ein absoluter Schwergewichtler mit Umsätzen von rund 12 Milliarden Dollar im Jahr. Angeblich plant Liberty Media den Börsengang der Formel 1 in New York.

Die Investmentfirma CVC Capital Partners hält derzeit am meisten Anteile an der Formel 1, 35 Prozent. Sie hat Bernie Ecclestone als Verwalter eingesetzt. Ecclestones Familien-Fonds Bambino gehören 8,5 Prozent, Ecclestone selber 5,3 Prozent. Die weiteren Inhaber sind Investmentfirmen wie Blackrock, Norges oder Waddell & Reed.
Seit Jahren war davon die Rede, dass CVC ihre Anteile abstossen wolle. Im Rennen um diese Anteile waren Investoren aus Katar und der US-Milliardär Stephen Ross (dem Immobilien-Mogul Ross gehören unter anderem die Miami Dolphins aus der amerikanischen Football-Profiliga NFL. Sein Vermögen wird auf knapp sechs Milliarden Euro geschätzt). Wie der britische TV-Sender Sky im vergangenen Frühling berichtete, beteilige sich eine Gruppe chinesischer Investoren am Projekt, die Anteile von Formel-1-Mehrheitsbesitzer CVC Capital zu übernehmen. Die Firma China Media Capital (CMC) stehe an der Spitze einer Gruppe chinesischer Unternehmen, die zusammen rund 1,5 Milliarden Dollar beisteuern wollen für jenes Übernahmeprojekt, das unter der Leitung des US-Amerikaners Stephen Ross entstehe. Aber auch das ist nie passiert. Ernsthaft wurde es erst jetzt mit Liberty Media.

Vor rund zehn Jahren hat CVD die Mehrheit an der Formel 1 erworben, für damals 800 Millionen Dollar. Die Übernahme durch Liberty Media wird nun von den Kartellbehörden geprüft.

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