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Formel 1 2017: Zwei Grands Prix auf der Kippe

Von Vanessa Georgoulas
Felipe Massa: «Deutschland hatte auch einen Vertrag und wir waren im vergangenen Jahr nicht dort»

Felipe Massa: «Deutschland hatte auch einen Vertrag und wir waren im vergangenen Jahr nicht dort»

Auf dem vom Motorsport-Weltrat des Automobilweltverbands FIA verabschiedeten WM-Kalender für die Saison 2017 sind zwei Grands Prix noch nicht fix: Die Rennen in Kanada und Brasilien sind noch unbestätigt.

Vor knapp einer Woche verabschiedete der Motorsport-Weltrat des Automobilweltverbands FIA einen Kalenderentwurf für die WM 2017 und bestätigte damit, dass sich die Saison im nächsten Jahr erneut über 21 Grands Prix erstreckt. Auch am Anfang und Ende des Jahres ändert sich nichts: Die GP-Stars starten in Melbourne, Australien, in die WM, die in Abu Dhabi auf der Insel Yas ihren Abschluss findet.

Im Gegensatz zu den Vorjahren erkunden die GP-Renner im nächsten Jahr kein Neuland, allerdings sind zwei Grands Prix erst provisorisch im Kalender. Die Rennen in Montréal, Kanada, und Interlagos, Brasilien, müssen noch bestätigt werden. GP-Veranstalter «Octane», der das Rennen in Kanada ausrichtet, hat denn auch bestätigt, dass die Verhandlungen mit Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone laufen.

Die kanadische Zeitung «La Presse» berichtet nun, dass die Stadt Montréal als GP-Retter auftreten könnte. Denn das Problem sollen Verspätungen bei versprochenen Renovationen am in die Jahre gekommenen Fahrerlager sein.

Demnach soll die Stadt vier Millionen Dollar investieren, um die Erneuerung voranzutreiben, die nun 2019 abgeschlossen sein soll. Dafür soll der GP-Ausrichtungsvertrag von Kanada bis 2029 verlängert werden. Das Abkommen sei unterschriftsreif, jedoch noch nicht formell unterzeichnet worden. Allerdings verzichtet Montréals Bürgermeister Denis Coderre darauf, die Angelegenheit offiziell zu kommentieren. Der Politiker betont einzig, dass er zuversichtlich sei, was die Ausrichtung des Grand Prix angehe.

In Brasilien ärgerte sich hingegen GP-Promoter Tamas Rohonyi über die jüngst geäusserten Zweifel von Formel-1-Urgestein Felipe Massa, der die Zukunft des Brasilien-GP angesichts der politischen und wirtschaftlichen Lage des Landes in Frage gestellt hat. «Ich habe nur eine Frage beantwortet», verteidigte sich der Williams-Pilot im Gespräch mit den Kollegen von «Globo». «Ich habe keine Ahnung, wie der Vertrag zwischen der Formel 1 und den Veranstaltern aussieht. Ich habe einzig mit Blick auf die schwierige Lage, in der sich Brasilien befindet, festgehalten, dass das GP-Aus ein mögliches Szenario ist.»

Wie Kanada verfügt auch Brasilien über einen gültigen Vertrag, der die GP-Ausrichtung in den nächsten Jahren sichert. Doch Massa betont: «Ich sage, das Risiko ist unabhängig von der Vertragssituation gross. Deutschland hatte auch einen Vertrag und wir waren im vergangenen Jahr nicht dort. Wenn Bernie beginnt Druck auszuüben, wissen wir alle, dass etwas im Busch ist. Und nun steht da dieses Fragezeichen hinter dem Rennen...»

Auch Massas Landsmann Nasr fürchtet das GP-Aus. «Ich habe diese Gerüchte gehört», bestätigt der Sauber-Pilot im Gespräch mit UOL. «Es wäre sehr schade, einen Grand Prix mit so viel Geschichte zu verlieren – und zwar nicht nur für uns Fahrer, sondern auch für die brasilianischen Fans. Für mich persönlich wäre das ein grosser und sehr schmerzlicher Verlust.»

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