Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Feuer bei Kevin Magnussen: Alex Wurz verteidigt Halo

Von Mathias Brunner
​Für den Österreicher Alexander Wurz (42) ist das Feuer am Renault von Kevin Magnussen im Training zum Grossen Preis von Malaysia kein Argument gegen den Kopfschutz Halo. Die FIA ermittelt dennoch.

Die Reaktionen der Formel-1-Fans auf den brennenden Renault von Kevin Magnussen im Freitagtraining zum Grand Prix von Malaysia in Sepang waren fast einhellig, denn beinahe alle wollten wissen: Wäre der Däne rechtzeitig aus dem Rennwagen gekommen, hätte der Renault den Kopfschutz Halo (Heiligenschein) aufgesetzt gehabt? Ist ein solcher Brand nicht exakt ein Argument, das gegen die Einführung des Halo spricht, der gegenwärtig von verschiedenen Teams getestet und 2018 an allen Rennern zu finden sein wird?

Wenn es nach dem zweifachen Le-Mans-Sieger Alexander Wurz geht, dann ist der Halo durch so eine Situation nicht in Frage gestellt. Der Österreicher ist Chef der Fahrervereinigung GPDA und einer der grössten Verfechter des Kopfschutzes. In Malaysia sagt der 69fache GP-Teilnehmer: «Vielleicht hätte Kevin etwas länger gebraucht, um aus dem Wagen zu kommen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass er ja feuerfeste Wäsche trägt, die fünfzig Sekunden lang einem Feuer widerstehen kann.»

Wurz erkennt jedoch eine andere Gefahr, und auch die Sicherheitsexperten der FIA werden sich das genau anschauen: Klar trägt niemand gerne in der Hitze von Sepang feuerfeste Wäsche länger als unbedingt notwendig, aber die Frage muss erlaubt sein – hat die Formel 1 aus dem Feuer in der Williams-Box 2012 in Spanien nichts gelernt?

Die Mechaniker arbeiten an einem Freitag in normaler Teamkleidung an den Autos, aber Wurz findet, dass «mindestens ein paar Mechaniker komplett im Overall sein müssten, wenn mit Sprit gearbeitet wird. Zum Glück war das bei Renault der Fall. Dann aber hatten wir auch jenen heldenhaften Mitarbeiter, der in normalen Kleidern die Tanke anschloss, obschon immer wieder Flammen züngelten. Das war bewundernswert, aber auch sehr gefährlich. In solchen Fällen sollten nur Schrauber ans Auto, die entsprechend geschützt sind.»

Am Nürburgring 2013 wurde der englische Kameramann Paul Allen vom wegfliegenden Rad des Autos von Mark Webber getroffen und niedergestreckt. Der Brite kam mit gebrochenen Rippen, einer Gehirnerschütterung sowie einer ausgerenkten Schulter davon und konnte von Glück reden, vom 15 Kilo schweren Rad nicht erschlagen worden zu sein. Daraufhin wurde der Zugang in die Boxengasse weiter eingeschränkt und eine Helmtragepflicht für Team-Mitglieder erlassen. Durchaus denkbar, dass das Feuer am Wagen von Kevin Magnussen zu verschärften Vorschriften führen wird, was das Tragen feuerfester Wäsche angeht.

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