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Formel-E-Boss: «Wir standen kurz davor unterzugehen»

Von Andreas Reiners
Alejandro Agag

Alejandro Agag

Die Formel E erlebt einen Boom, die verfügbaren Plätze sind inzwischen alle belegt. Es sah aber auch schon anders aus.

Bei Mercedes macht die Formel E Schluss, lässt niemanden mehr in die Startaufstellung. Zwölf Hersteller sind ab der Saison 6 am Start, neben Mercedes hatte zuletzt auch Porsche den Einstieg bestätigt. Vier deutsche Autobauer sind dann dabei, neben Mercedes und Porsche sind das Audi und BMW.

Von einer Zurückhaltung der deutschen Hersteller will Serienchef Alejandro Agag aber nichts hören. Audi war durch Abt von Anfang an vertreten, doch erst ab der kommenden Saison 5 ist mit BMW der nächste dabei.

«Für uns sind die großen deutschen Hersteller sehr gut. Wenn Sie es sich ansehen: Die vier großen deutschen Hersteller gehören nun zur Formel E. Und Audi zählte gleich von Beginn an dazu. Die Deutschen sind da viel weiter als etwa die Amerikaner. Die, die wirklich weit zurückliegen, sind die Amerikaner», sagte Agag der Berliner Zeitung: «Die echten Autohersteller wie Ford und General Motors liegen bei der Elektrifizierung weit hinter den Deutschen.»

Wie das in Deutschland aber nun mal so ist, wartet man erst einmal ab. Schaut, wie sich etwas entwickelt und wägt ab. Denn der Ansturm, die große Begeisterung gab es nicht von Beginn an, zumindest nicht vorbehaltlos.

«Weil sie darauf gewartet haben, dass sich die Meisterschaft konsolidiert. Die großen Unternehmen scheuen die Risiken, Teil einer Meisterschaft zu werden, die falsch läuft oder nicht überlebt. Viele Meisterschaften, die wir erlebt haben, hatten ein kurzes Leben. Also haben sie wahrscheinlich darauf gewartet, dass die Formel E an Stärke gewinnt. Und jetzt ist es soweit», sagte Agag.

BMW zum Beispiel fand es wenig vorteilhaft, dass aufgrund der schwachen Batterie ein Autowechsel nötig war. Mit der neuen Autogeneration und einer stärkeren Batterie fällt das Problem ab der kommenden Saison weg, und dann sind auch die Münchner dabei. Mercedes ließ für die Formel E sogar das DTM-Programm über die Klinge springen, weil man im Startup Formel E mehr, aber auch andere Möglichkeiten sieht.

Dass die Formel E ihre problematische Phase vor drei Jahren hatte, nannte Agag «ein Understatement. Wir standen kurz davor unterzugehen…» Die Rettung waren große Investoren, auch Agag selbst half mit rund 100 Millionen Euro aus. «Liberty und Discovery. Das war der Schlüsselmoment. Als sie eintraten und der Gesellschaft mit einer großen Finanzinjektion unter die Arme griffen, brachte das den Wendepunkt. Ab da hat jeder verstanden, dass die Zukunft der Formel E gesichert ist, wenn so große Partner dahinterstehen.»

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