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HWA in der Formel E: Das ist der neue Herausforderer

Von Rob La Salle
Die beiden Boliden von HWA

Die beiden Boliden von HWA

Die HWA AG startet in eine neue Ära: In wenigen Wochen wird das erfolgreichste Team in der Geschichte der DTM in der Formel E antreten. Der Start erfolgt unter dem neuen Teamnamen HWA RACELAB.

Um die Herausforderung der Formel E zu meistern, hat das Engineering-Unternehmen aus Affalterbach eine schlagkräftige Mannschaft aus Motorsport-Experten aufgestellt und eine komplett neue technische Infrastruktur geschaffen.

Als Teamchef von HWA RACELAB trägt Ulrich Fritz die Gesamtverantwortung für das neue Formel-E-Engagement. Dem Vorstand der HWA AG und langjährigen DTM-Teamchef zur Seite stehen wird Franco Chiocchetti als Head of Formula E Operations. Der Südafrikaner verstärkt seit März 2018 die HWA AG und besitzt langjährige Erfahrung in der Formel E als technischer Einsatzleiter und Renningenieur. Komplettiert wird der Führungskreis von HWA RACELAB durch den Director Track Operations Martin Marx, der in dieser Funktion schon entscheidend zu den zahlreichen Erfolgen von HWA in der DTM beitragen konnte.

«Der Teamname HWA RACELAB bündelt die DNA der HWA AG. Seit der Gründung der Firma 1998 liegt unsere Kernkompetenz in der Entwicklung, der Forschung und im Einsatz von Fahrzeugen im Rennsport. Um erfolgreich an der ABB FIA Formel E Meisterschaft teilzunehmen, wird es in erster Linie auf die Fokussierung und das Vertrauen auf diese Kompetenzen ankommen», so Ulrich Fritz.

Zum Einsatzteam von HWA RACELAB in der Formel E gehören darüber hinaus zahlreiche Spezialisten für Rennsport-Engineering und die entsprechenden Support- und Serviceleistungen. Dreh- und Angelpunkt von HWA RACELAB ist eine neue Zentrale in Affalterbach: Auf dem Gelände der HWA AG operiert das Team von einer neuen 630 m² großen Werkshalle aus, die ausschließlich für die Formel-E-Einsätze konzipiert wurde. Neben dem Aufbau der Rennfahrzeuge erfolgt am Standort auch die Fertigung von Komponenten sowie das Testing und die Rennvorbereitung per Simulator.

Als Fahrzeug von HWA RACELAB in der Formel E kommt das neue Generation-2-Car VFE-05 des Herstellers und Partners Venturi Automobiles zum Einsatz. Das futuristische Design des Fahrzeugs mit schwarzer Carbon-Optik und Akzenten in der Farbe Technical Blue ist dem neuen Erscheinungsbild von HWA RACELAB entlehnt.

Am Steuer des vollelektrischen Boliden wird Gary Paffett sein Debüt in der Formel E geben. Der DTM-Champion von 2005 und Meisterschaftsanwärter der laufenden DTM-Saison zählt zu den bekanntesten Namen im internationalen Motorsport. Anfang 2018 hatte der Brite bei einem Rookie-Test in Marrakesch schon erste Erfahrungen in einem Formel-E-Fahrzeug sammeln können. Am 15. Dezember startet er mit HWA RACELAB in Riad (Saudi-Arabien) in die neue Saison 2018/19. Wer das zweite Einsatzfahrzeug des Teams pilotieren wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Ulrich Fritz: «Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen, die mit der Formel E verbunden sind. In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir sehr hart gearbeitet, um ein gutes Fundament für den Einstieg in diese hart umkämpfte Serie zu legen. Dabei haben wir sehr von der Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dem Venturi Team profitiert, die wir in der vergangenen Saison als technischer Partner unterstützt haben. Nun sind wir mit unserem eigenen Team gut aufgestellt, um nun unter eigener Flagge anzugreifen. Wir gehen diese Aufgabe mit einer gesunden Mischung aus Selbstbewusstsein und Respekt an. Die vor uns liegende Saison wird ein Lernjahr für HWA RACELAB, aber ich bin überzeugt, dass wir uns sehr schnell in der Serie etablieren und wettbewerbsfähig sein können.»

Franco Chiocchetti: «Seitdem ich für HWA das Projekt übernommen habe, konnten wir schon viele wichtige Weichen stellen. Ich kenne das besondere Anforderungsprofil der Formel E sehr gut. Es unterscheidet sich stark von traditionellen Rennserien. Dies gilt sowohl für die Events selber, die nicht auf permanenten Rennstrecken stattfinden, sondern auf den Straßen von großen Städten, als auch für die ganze technische Seite. Die Ingenieure und Mechaniker müssen im Umgang mit der innovativen Elektro-Technik vollkommen neue Dinge beachten. Auch für die Fahrer ist die Aufgabe im Cockpit sehr komplex. Es ist unheimlich wertvoll, dass wir mit Gary einen so erfahrenen Mann am Steuer haben. Sein Feedback ist ein wichtiger Gradmesser, um die Rennfahrzeuge optimal weiterzuentwickeln.»

Martin Marx: «Ich freue mich, dass die Saison 2018/19 nun immer näher rückt. Vor dem Start in Riad stehen noch einige wichtige Punkte auf unserem Programm: Nächste Woche finden in Valencia die offiziellen Testfahrten aller Teams statt. Das wird die Feuertaufe für unsere beiden Rennfahrzeuge. Eine erste wirkliche Standortbestimmung werden wir aber erst beim Saisonauftakt erleben. Die Vorbereitungen dafür laufen auf jeden Fall auf Hochtouren.»

Gary Paffett: «Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, mit HWA in die fünfte Saison der Formel E zu starten. Im Grunde ist es das erste Mal seit 15 Jahren, dass ich wieder eine Serie und damit auch das Fahrzeug wechsle. Das wird eine große Herausforderung – für mich aber auch für das Team. Die meisten sind – so wie ich – Umsteiger aus der DTM. Von daher gibt es für uns viel zu lernen. Der Start wird sicher nicht einfach, aber wir sind bereit und alle freuen sich darauf. Die Formel E ist eine sehr vielversprechende Serie mit guten Perspektiven. Es ist toll, ein Teil davon zu sein. Ich habe Anfang des Jahres das Rennen in Marrakesch gesehen und war begeistert von der Atmosphäre. Ganz anders als die DTM und alles, was ich sonst gesehen habe. Auf dieses neue Format müssen wir uns einstellen und unsere Herangehensweise an so ein Rennwochenende entsprechend anpassen. Das Niveau der Fahrer und Teams ist auf jeden Fall sehr hoch.»


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