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Michael Andretti: «Was habt ihr geraucht?»

Von Gerhard Kuntschik
Michael Andretti

Michael Andretti

Michael Andretti (56) war am Wochenende wieder ein «Zerrissener»: Bis Samstag bei seinem Team in der ABB Formel E, als Antonio Felix da Costa noch einen Podestplatz herausholte.

Sonntag war er schon wieder bei seiner Stammmannschaft beim Indycar-GP von Toronto - da konnte ihm seine rechte Hand Jean-Francois Thormann von der Pole und Platz zwei von Alexander Sims sowie weiteren Punkten für da Costa berichten.

Mit SPEEDWEEK.com sprach der Indycar-Champion von 1991, 42-fache CART-Sieger und Kurzzeit-F1-Pilot über seine Beweggründe, in der Formel E dabei zu sein, und die Erwartungen für die Zukunft.

Wie fällt Deine Saisonbilanz aus? Zufrieden? Weniger? Gar nicht?

Michael Andretti: Was die Formel E als Meisterschaft betrifft, sehr zufrieden, sie hat sich etabliert. Der Aufstieg war phänomenal. Aus Sicht des Teams war es heuer sehr frustrierend, das beste Auto, den besten Antrieb zu haben und nicht mehr zu erreichen, um den Titel bis zum Schluss zu kämpfen. Wir konnten unser Potenzial nicht ausschöpfen, wir schlugen uns selbst. Aber das ist eine große Motivation für nächste Saison. Darauf freuen wir uns. Das Paket ist insgesamt ausgezeichnet, auch die Fahrer sind es.

Wem gehört die Lizenz, Andretti Autosport oder BMW?

Die gehört uns.

Warum bist du frühzeitig in die Formel E eingestiegen?

Als wir das erste Mal darüber diskutierten, wurden wir von manchen ausgelacht. Einige fragten uns tatsächlich, ‚Hey, was habt ihr geraucht?‘ Aber wir waren ernsthaft interessiert, worüber sich viele wunderten. Aber unsere Entscheidung basierte auf einem seriösen Konzept, und wir sagten: Okay, lasst es uns machen. Es ist aufregend, am Beginn einer neuen Technologie und ihrer Fortschritte dabei zu sein.

Wer 2014 den Mut und die Geldmittel hatte, in die Formel E einzusteigen, wäre als Lizenzinhaber jetzt wohl sehr reich, denn es gibt keine mehr…

(lacht) Nein, unglücklicherweise sind wir noch nicht reich geworden, aber wir arbeiten daran. Zweifellos wird die Lizenz immer mehr wert.

Du hast schon mit vielen Autoherstellern zusammengearbeitet – wie kamst Du mit BMW zusammen?

Das begann sehr früh. Wir hatten einige BMW-Leute schon in der ersten Saison bei uns im Team. Die gehörten fast von Anfang an zu uns. Offiziell gab es bald Interesse von BMW, aber man wollte zuerst doch die Entwicklung abwarten. Aber dann wurde die Beziehung immer intensiver, und jetzt sind wir Partner.

Du bestreitest die Indycar-Meisterschaft mit Honda, bist du noch woanders involviert?

Ja, im Rallyecross mit Volkswagen.

Bei den Indycars läuft es ja sehr gutfür Dich…

Ja, seit ich nicht mehr selbst fahre, sondern Teameigner bin, haben wir fünf Indy 500 gewonnen – und vier Indycar-Titel, jetzt wollen wir den fünften anstreben!

Verfolgst Du noch die Formel 1?

Ja, ständig. Der Grand Prix in Österreich war das Gegenteil von vielen Rennen zuvor. Und mein Freund Josef Leberer (Physio bei Alfa Romeo und Andrettis Betreuer 1993 bei McLaren, Anm.) ist immer noch dort, wir haben uns zuletzt in Australien getroffen.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigst Du für Deine Rennprojekte?

160 insgesamt, für Indycars in Indianapolis, für den Rest in Banbury in England. Nicht mitgerechnet sind die Leute unseres gemeinsamen Teams mit Walkinshaw und United Autosports bei den australischen Supercars, da sind wir beteiligt, aber die Organisation macht Toms Sohn, ein sehr smarter Typ.

Das Ziel für die nächste Formel-E-Saison ist wohl eindeutig?

Ja. Aus den Erfahrungen lernen und sie in den Titelgewinn umsetzen. Wir haben die Basis dafür.

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