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ABT in der Formel E: Vorfreude auf Start in Malaysia

Von Andreas Reiners
Formel E: Vorfreude auf Start in Malaysia

Formel E: Vorfreude auf Start in Malaysia

Am 22. November trägt die FIA Formula E ihr zweites Saisonrennen in Putrajaya aus. Nach seinem Triumph beim Auftakt reist ABT Pilot Lucas di Grassi als Tabellenführer nach Malaysia.

Es ist ein echter Hingucker: Gut 30 Kilo schwer ist der massive Siegerpokal, der die Besucher am Eingang des Motorsportzentrums von ABT Sportsline in Kempten empfängt. Verdienter Lohn für den Sieg beim Auftakt der Formel E in Peking vor zwei Monaten. Am kommenden Wochenende werden die nächsten Trophäen verteilt: Teams und Fahrer treffen sich zum zweiten von insgesamt neun Events in Malaysia. Auftakt zu einer Serie von drei Rennen innerhalb von sieben Wochen. Die FIA Formula E nimmt endlich Fahrt auf.

Schauplatz des zweiten Laufes der Serie für rein elektrisch angetriebene Formelautos ist Putrajaya, etwa eine halbe Autostunde südlich von Kuala Lumpur gelegen. Mit 2,560 Kilometern ist der temporäre Stadtkurs deutlich kürzer als zuletzt in Peking und führt an einigen markanten Wahrzeichen vorbei. Ganz in der Nähe liegt auch der Sitz des Premierministers, das berühmteste Gebäude Putrajayas. Gestaltet wurde die Strecke vom britischen Architekten Simon Gibbons, der auch einige Sportstätten der Olympischen Spiele in London 2012 konzipierte.

Daniel Abt und Lucas di Grassi reisen hoch motiviert nach Malaysia: Der deutsche Youngster lässt für den Auftritt in der Formel E schweren Herzens das Finale der GP2-Serie sausen, in der er in diesem Jahr seine zweite Saison absolviert hat. Lucas di Grassi startet als Audi-Werksfahrer in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans belegte er in diesem Jahr den zweiten Platz.

Um dem gefürchteten Monsunregen am Nachmittag zu entgehen, haben die Organisatoren den Zeitplan gestrafft. Der Tag beginnt für die Piloten schon um 7:45 Uhr mit dem ersten Training und einem anschließenden Qualifying. Das Rennen wird um 14 Uhr Ortszeit (7 Uhr deutscher Zeit) gestartet und führt über 31 Runden.

Das sagen Fahrer und Teamchef

Hans-Jürgen Abt: Endlich geht die Formel E wieder auf die Rennstrecke! Wir haben unseren Sieg beim Auftakt genossen, uns dann aber konzentriert auf die nächsten Rennen vorbereitet. Wichtigste Erkenntnis aus Peking: Die Formel E verzeiht mit ihrem kompakten Zeitplan und klasse Fahrern nicht den kleinsten Fehler. Wir haben deshalb in unserem Team alle Abläufe noch einmal auf den Prüfstand gestellt, alle Daten ausgewertet und an vielen Details gearbeitet – jetzt sind alle heiß darauf, wieder Rennen zu fahren. Wir wollen in Putrajaya nachlegen und den nächsten Pokal holen.

Daniel Abt (D, 21, #66): Es war natürlich keine leichte Entscheidung, das GP2-Finale wegen der Überschneidung nicht zu fahren. Aber ich möchte in der Formel E unbedingt am Ball bleiben. Malaysia ist ein tolles Land und der Kurs in Putrajaya eine spannende Strecke. Das Layout ist sehr abwechslungsreich mit langsamen und mittelschnellen Kurvenkombinationen. Das verspricht ein spannendes Rennen, weil das Feld eng zusammenbleiben wird. Nach dem Auftakt in Peking habe ich noch eine Rechnung offen: Ich habe beim Auftakt eine Menge gelernt und möchte auch in Putrajaya um einen Platz auf dem Podium kämpfen.

Lucas di Grassi (BR, 30, #11): Die Formel E ist unberechenbar. Alle haben das gleiche Material, die Abstände sind minimal, auf einer neuen Strecke wie in Putrajaya können die Kräfteverhältnisse wieder ganz neu verteilt sein. Unser Ziel bleibt vor jedem Rennen gleich: Wir wollen gewinnen. Und wenn das nicht möglich sein sollte, wollen wir zumindest aufs Podium und wertvolle Punkte mitnehmen. Unser Sieg in Peking ist eine schöne Erinnerung – mehr aber auch nicht. Deshalb bereiten wir uns genauso konzentriert auf Malaysia vor und versuchen, mit der ganzen Mannschaft ein fehlerfreies Wochenende zu erwischen. Putrajaya ist im Vergleich zu Peking kürzer und scheint auf den ersten Blick einige anspruchsvollere Kurven und Passagen zu haben. Es wird eine große Herausforderung, auf die wir uns so schnell wie möglich einschießen müssen.

So lief der Saisonauftakt in Peking

Mit ihrem Sieg beim Saisonauftakt in Peking am 13. September haben Lucas di Grassi und ABT Sportsline ein kleines Stück Motorsportgeschichte geschrieben. Die Zuschauer des ersten ePrix erlebten ein packendes Rennen, das erst in der letzten Kurve entschieden wurde. Mit den Startplätzen zwei für Lucas di Grassi und drei für Daniel Abt hatten sich die beiden ABT Piloten gute Ausgangspositionen erarbeitet. Im Rennen verteidigten sie zunächst ihre Plätze, fielen aber während der Boxenstopps zur Rennmitte etwas zurück. Der Zieleinlauf auf den Positionen drei und fünf schien schon festzustehen, als die beiden führenden Autos in einer der letzten Kurven spektakulär kollidierten und ausfielen. Lucas di Grassi fuhr als Sieger über die Ziellinie, während Daniel Abt zunächst als Dritter gewertet, aber wenig später zurückgesetzt wurde: Der Kemptener hatte 0,2 Kilowattstunden zu viel Energie verbraucht (erlaubt sind 28 Kilowattstunden pro Auto), erhielt dafür eine Zeitstrafe und wurde als Zehnter gewertet.

Hier können Fans die Formel E sehen

In Deutschland hat sich Sky die exklusiven Rechte gesichert. Die Übertragungen beinhalten jeweils eine halbe Stunde Vorberichterstattung und eine viertelstündige Analyse nach dem Rennen. Oliver Fenderl und Sven Heidfeld werden kommentieren. Das Rennen in Putrajaya zeigt Sky am 22. November ab 7:00 Uhr live auf Sky Sport HD 1. Die Highlights sind anschließend in der öffentlichen Mediathek kostenfrei für alle Motorsport-Fans verfügbar. SPORT1 zeigt am Sonntag, 23. November, um 20:15 Uhr die Highlights in der Sendung Motorsport kompakt, die von Schaeffler präsentiert wird.

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