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Bernd Diener: Zweimal Crash, trotzdem qualifiziert

Von Rudi Hagen
Nach seinem zweiten Sturz ließ Bernd Diener nur kurz den Kopf hängen

Nach seinem zweiten Sturz ließ Bernd Diener nur kurz den Kopf hängen

Bernd Diener hat sich am Ostermontag in Balkbrug für das EM-Finale in Hertingen qualifiziert. Trotz zweier unverschuldeter Stürze wurde er zuletzt noch Achter und hatte die Fahrkarte in der Tasche.

Am Ende eines anstrengenden Tages saß Bernd Diener im Balkbruger Fahrerlager unter dem Zelt vor seinem Transporter und rang sich mit einiger Mühe ein Lächeln ab. Er hatte es tatsächlich geschafft, die Qualifikation für das Finale zur Grasbahn-Europameisterschaft am 12. August in Hertingen.

Nicht die Qualifikation des mittlerweile 57 Jahre alten Gengenbachers an sich war überraschend, nein, dazu ist er auch in diesem für einen Racer hohen Alter noch gut genug. Jedes Jahr freut sich der Schwarzwälder darüber, wenn er den jüngeren Kollegen im Rennen noch einmal sein Motorrad von hinten gezeigt hat.

Vom Papier her hatte Bernd Diener in Balkbrug durchaus gute Chancen, das Ticket für dem EM-Finale zu erreichen, was auch für seine deutschen Fahrerkollegen Stephan Katt und Christian Hülshorst zutraf. «Eigentlich müssten es alle drei schaffen, wenn nicht irgendetwas Blödes dazwischen kommt», unkte der deutsche Fahrerbetreuer des DMSB, Josef Hukelmann aus Werlte, vor Beginn der Läufe.

Es kam etwas dazwischen, zweimal und das mit ganzer Härte.

Gleich in seinem ersten Heat ging Diener in Runde 3 kurz vor Start und Ziel urplötzlich zu Boden und wurde disqualifiziert. Null Punkte. Im zweiten Heat die gleiche Nummer. Im Kampf mit Stephan Katt um die Führung riss es den Haudegen in der Startkurve in den Dreck. Wieder war die Kette abgesprungen, wieder gab es keine Punkte.

In der Pause nach Lauf 6 saß der Gebeutelte im Fahrerlager und sah seinen Helfern zu, wie sie das zweite Motorrad präparierten. «Zweimal hat es mir die Kette abgehauen», resümierte Diener, «ich hatte eine leichte Schwinge aus Flugzeugstahl drin, das hat zuletzt gut funktioniert, aber nicht auf dieser Bahn. Da sind Löcher drin, das ist schon wahnsinnig.»

Aber Bernd Diener klagte nicht wirklich, sondern blieb wie immer ruhig und besonnen. Im nächsten Lauf fuhr er auf Platz 1 und kassierte vier Punkte. In seinem letzten Lauf schenkte ihm Stephan Katt nichts, aber Platz zwei und vier Punkte nahm Diener gerne mit, denn das bedeutete die Teilnahme am B-Finale mit der Möglichkeit, sich durch das A-Finale direkt für Hertingen zu qualifizieren.

Paul Cooper, Christian Hülshorst und zuletzt auch der Tscheche Martin Malek waren im B-Finale schneller, aber Bernd Diener kam auf Platz vier ein. Damit hatte er sich in der Endabrechnung Platz 8 und das Ticket für das EM-Finale gesichert.

Diener: «Nach den ersten beiden Läufen habe ich gedacht, jetzt ist es vorbei, du schaffst es nicht mehr. Aber als ich den nächsten Lauf gewonnen hatte, kam neue Hoffnung bei mir auf. Im B-Finale bin ich zweimal abgestrahlt worden, das war schwierig.»

Für Hertingen macht sich Bernd Diener aber keine großen Siegeshoffnungen: «Das ist nicht meine Bahn.» Aber in seiner vielleicht letzten Saison wird der schweigsame Mann vom MSC Berghaupten auch dort bestimmt wieder alles geben.

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