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Tragödie in Eenrum: Florian Niedermeier ist tot

Von Rudi Hagen
Vor ein paar Tagen in Pocking waren sie noch hoffnungsvoll: Marco Hundsrucker und Florian Niedermeier

Vor ein paar Tagen in Pocking waren sie noch hoffnungsvoll: Marco Hundsrucker und Florian Niedermeier

Schrecklicher Unfall beim Master of Sidecars in Eenrum (NL). Marco Hundsrucker und Beifahrer Florian Niedermeier krachten aufgrund eines technischen Defektes durch die Bande. Niedermeier starb noch auf der Bahn.

Das hatte sich der MC Eenrum Omstreken so schön ausgedacht: Beim Langbahn-GP in Scheeßel standen keine Gespanne im Rahmenprogramm, also könnte man parallel dazu in den Niederlanden eine Gespannkonkurrenz durchführen, die von der Besetzung her als Revanche der Europameisterschaft in Bad Hersfeld gelten könnte.

Aber es kam ganz anders. Mit ganz schrecklichem Ende. Niemand will das sehen oder hören.

Bei besten Witterungsbedingungen hatten sich im ersten Heat die Niederländer Wilfred Detz und Partnerin Wendy Arling gegen Imanuel Schramm/Nadin Löffler (D) und die Europameister Markus Brandhofer/Sandra Mollema durchgesetzt. Auf den weiteren Plätzen die Franzosen Guillaume und Baptiste Comblon.

Der zweite Durchgang war eine Sache von Mitch Godden/Paul Smith (GB), die vor Remi Valladon/Dylan Fourcade und Sven Holstein/Dennis Smit (NL) gewannen. Dahinter kamen Marco Hundsrucker und sein neuer/alter Beifahrer Florian Niedermeier ins Ziel. Oliver Möller/Sindy Viragos wurden hier Fünfte.

Im dritten Lauf passierte das Grauenvolle. Imanuel Schramm erinnerte sich im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Bei der Einfahrt in die Fahrerlagerkurve fuhr Marco so zwei, drei Meter seitlich hinter mir, da brach ihm wohl das Gespann entzwei.»

Marco Hundsrucker und Florian Niedermeier, die sich erst seit Pocking wieder als Team zusammengefunden hatten, knallten mit voller Wucht in die Bande und durchschlugen sie. Airfences wie in Deutschland sind in den Niederlanden nicht zwingend vorgeschrieben. Sie hätten aber auch hier Leben retten können. Wahrscheinlich.

Die medizinische Versorgung war aber ohne Fehl und Tadel. Ärzte und Sanitäter versuchten alles, gaben ihr Bestes, aber für Florian Niedermeier gab es letztlich keine Rettung. Er starb unter den Händen des medizinischen Personals noch auf der Bahn.

«Wir hatten den Lauf vorher absolviert und schauten dem nächsten Lauf zu, als es geschah», berichtete ein sichtlich geschockter Manuel Meier, «beide, Marco und Florian, waren bei Bewusstsein, da habe ich gedacht, sie schaffen es. Doch dann kippte auf einmal die Situation und bei Florian wurden Reanimierungsmaßnahmen durchgeführt. Aber er hat es dann leider nicht geschafft.»

Marco Hundsrucker, der im Gesicht stark blutete, wurde anschließend mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen. Über seinen Zustand wurde bisher nichts bekannt.

Derweil wurden in Scheeßel die Sieger im Rahmenprogramm des Langbahn-Grand-Prix gekürt. Sieger bei der U23 war Mario Niedermeier, der Cousin von Florian. Mario hatte erst nach dem abschließendem Lauf von dem Drama in Eenrum erfahren. Auf dem Podest nahm Mario Niedermeier die Ehrung weinend entgegen.

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