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Loppersum: Tommy Kunert holt seinen elften EM-Titel

Von Rudi Hagen
 Thomas Kunert: «Wir haben den Titel verdient»

Thomas Kunert: «Wir haben den Titel verdient»

Thomas Kunert und Markus Eibl holten sich im niederländischen Loppersum den Gespann-EM-Titel zurück. In einem kuriosen Finale entschied die Schiedsrichterin das Rennen.

War das eine Aufregung am Schluss dieses schönen Renntages. Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse hatten sich die beiden deutschen Teams Kunert/Eibl und Venus/Heiß nach den Vorläufen mit jeweils elf Punkten für das Finale qualifiziert. Die beiden Besten des B-Finales sollten im A-Finale mitfahren.

Hier mussten Matthijssen/Stellingwerf (10 Punkte), Marco Hundsrucker/Nicole Balz (7), Christophe Grenier/Gerben Sanders (NL, 6) und Sven Holstein/Henk Auwema (NL, 5) antreten. Gleich am Start fielen Hundsrucker/Balz aus. «Die Kette ist abgesprungen, weil der Kettenspanner kaputt ging», klagte der Arnstorfer später. «Ich war mir heute so sicher, aber bei der EM habe ich die Seuche.»

Matthijssen gewann den Lauf, aber hinter ihm kegelte Grenier von innen kommend gleich in der Startkurve Holsteins Vorderrad weg, worauf Beifahrer Auwema aus dem Boot kullerte. Die Schiedsrichterin hätte den Lauf mit allen dreien wiederholen können, sie tat es aber nicht.

Nathalie Stellingwerf musste ins Krankenhaus

So fuhren im alles entscheidenden Tagesfinale von innen nach außen Kunert/Eibl, Venus/Heiß, Matthijssen/Stellingwerf und Grenier/Sanders ans Band. Wie in fast allen Läufen entwickelten sich heiße Kämpfe. Kunert führte in die erste Kurve, dann folgte Venus, außen auf gleicher Höhe Grenier. Matthijssen hatte nach verschlafenem Start die rote Laterne für sich. Dann aber zog der Niederländer am Gas, schob von hinten mindestens zweimal Venus an, der in der Zielkurve eine Runde vor Schluss den Niederländer passieren lassen musste. Ausgangs der Startkurve hatte Venus von der Innenbahn aus aufgeholt und Matthijssen passiert, der zog aber nach innen und kippte über das Vorderrad weg. Sturz, Abbruch. Nathalie Stellingwerf musste mit Verdacht auf eine Schulterverletzung ins Krankenhaus abtransportiert werden.

Kunert hatte hier schon deutlich geführt. «Ich sah schon das Ziel vor mir, da kam die rote Flagge», so Tommy später. «Ich dachte, oh scheiße, eh.» Der Referee entschied dann aber, das Rennen zum Zeitpunkt des Sturzes zu werten. Venus/Heiß wurden disqualifiziert, damit waren Kunert/Eibl Champions, Matthijssen/Stellingwerf Zweite und Grenier/Sanders Dritte.

Markus Venus trifft keine Schuld

Markus Venus konnte den Ausschluss nicht nachvollziehen. «Was habe ich getan? Welchen Grund gibt es hierfür?» Ein Video, gedreht von einem Fan, welches von SPEEDWEEK.com eingesehen wurde, zeigte eindeutig, dass Venus keine Schuld vorzuwerfen war. Auch William Matthijsssen gab sich als fairer Sportsmann: «Venus hat keine Schuld, das war ein Rennunfall, wie er immer passieren kann. Ich habe vorher auch einige Male etwas hart attackiert.»

Tommy Kunert jedenfalls war am Ende überglücklich: «Ich könnte alle umarmen, das war am Ende eine faire Entscheidung, denn wir haben gezeigt, dass wir heute die Besten waren.»

Ergebnis Grasbahn-Gespann-EM-Finale Loppersum/NL:

Vorläufe: 1. Thomas Kunert/Markus Eibl (D), 11 Punkte. 2. William Matthijssen/Nathalie Stellingwerf (NL), 10. 3. Christophe Grenier/Gerben Sanders (F/NL), 6. 4. Markus Venus/Markus Heiß (D), 11. 5. Sven Holstein/Henk Auwema (NL), 5. 6. Marco Hundsrucker/Nicole Balz (D), 7. 7. Simon Beard/Anthony Goodwin (GB), 5. 8. Mark Detz/Bonita van Dijk (NL), 4. 9. Nick Radley/Abi Radley (GB), 4. 10. Shaun Harvey/Danny Hogg (GB), 5. 11. Stefan Brandhofer/Christian Schädler (D), 2. 12. Markus Brandhofer/Tim Scheunemann (D), 2.

C-Finale: 1. Beard/Goodwin. 2. Detz/van Dijk. 3. Radley/Radley. 4. Harvey/Hogg.

B-Finale: 1. Matthijssen/Stellingwerf. 2. Grenier/Sanders. 3. Holstein/Auwema. 4. Hundsrucker/Balz.

A-Finale: 1. Kunert/Eibl. 2. Matthijssen/Stellingwerf. 3. Grenier/Sanders. 4. Venus/Heiß.

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