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Hockenheim: Das war in der ADAC GT4 Germany noch los

Von Martina Müller
Volles Feld: In der ADAC GT4 Germany waren am Wochenenden 32 Sportwagen im Einsatz

Volles Feld: In der ADAC GT4 Germany waren am Wochenenden 32 Sportwagen im Einsatz

Im Fahrerlager der ADAC GT4 Germany war auch beim Rennwochenende auf dem Hockenheimring viel los. Hier sind einige spannende Geschichten und Hintergründe vom starken Auftritt im badischen Motodrom.

Die ADAC GT4 Germany bot auf dem Hockenheimring wieder Motorsport der Superlative. In Rennen eins gewann KTM durch einen Taktikcoup. In Lauf zwei gab es dann den ersten Porsche-Saisonsieg. Insgesamt nahmen 32 Sportwagen von acht unterschiedlichen Marken am Rennwochenende teil. Noch nie zuvor waren in einer deutschen Serie mehr GT4-Fahrzeuge am Start. Aus dem Fahrerlager gab es einige spannende Geschichten zu erzählen. Hier eine Auswahl:

Großer Name am Start: Einen Gasteinsatz in der ADAC GT4 Germany gab Fabian Vettel. Der jüngere Bruder von Sebastian Vettel fuhr einen mit Space Drive ausgestatteten Porsche 718 Cayman von W&S Motorsport und stand fast auf dem Podium: Nach Platz 14 am Samstag schaffte er es im Sonntagsrennen zusammen mit Lukas Schreier auf Rang vier. «Unterm Strich lief es sehr, sehr gut. Wir können zufrieden mit unserer Pace und dem Ergebnis sein», so Vettel im Nachgang. «Die ADAC GT4 Germany ist unglaublich wettbewerbsfähig. Das enge Startfeld macht die Serie richtig spannend.» Seinen letzten Renneinsatz hatte Vettel vor über zwei Jahren beim Saisonfinale des ADAC GT Masters 2019 auf dem Sachsenring.

Gast aus Japan: Erstmals bereicherte auf dem Hockenheimring ein Toyota GR Supra GT4 die ADAC GT4 Germany. Und das mit Erfolg: Der japanische Bolide, der von Ring Racing eingesetzt wurde, startete Lauf zwei von der Pole-Position aus und beendete das Rennen auf Platz fünf. Nach Lauf eins standen die Piloten Nico Verdonck und Antoine Potty auf dem Podium. Durch eine Zeitstrafe wegen zu hoher Geschwindigkeit während der Full-Course-Yellow fiel das Fahrzeug final jedoch aus den Top Ten. «Wir haben noch einige teaminterne Fehler gemacht», blickte Teamchef Uwe Kleen zurück. «Insgesamt hat der Einsatz richtig Spaß gemacht. Die Organisation der Serie ist super, es gibt viele Autos und der Wettbewerb ist klasse. Es könnte sein, dass wir nächstes Jahr in die ADAC GT4 Germany zurückkommen.»

Zwei neue Porsche-Teams: Die Rennställe Van Berghe und Team Speed Monkeys gaben in Hockenheim ihr Debüt in der ADAC GT4 Germany und waren ebenfalls begeistert. «Es hat uns sehr gut gefallen. Für uns war es wichtig, einen Einblick in die Serie zu bekommen – insbesondere mit Hinblick auf das nächste Jahr, wenn wir uns mit zwei Fahrzeugen einschreiben wollen», erläuterte Speed Monkey-Teamchef Christian Bracke. «Wir konnten viele Daten und Erfahrungen sammeln. Somit war es alles in allem eine runde Sache.»

Sturm vor der Ruhe: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde der Hockenheimring von einem heftigen Sturm heimgesucht. Dabei wurden einige Teamzelte in Mitleidenschaft gezogen. Zwei betroffene Rennställe zogen daraufhin für das Rennwochenende in die Boxengasse um. Durch einen couragierten Einsatz halfen Overdrive Racing und AVIA Sorg Rennsport mit, noch größere Schäden zu vermeiden. «Wir schliefen das ganze Wochenende im Fahrerlager. Etwa gegen Mitternacht wurden wir durch heftigen Lärm geweckt. Der Sturm hatte bereits angefangen, einige Zelte zu zerstören. Wir haben dann zunächst unsere Ausrüstung gesichert und danach überall im Fahrerlager mit angepackt, um Schlimmeres zu verhindern», beschrieb Overdrive-Teamchef Aleksandar Tsvetkov.

Weite Anreise: Marvin Dienst (W&S Motorsport) wohnt nur wenige Kilometer vom Hockenheimring entfernt. Für das Rennwochenende der ADAC GT4 Germany hatte er dennoch die weiteste Anreise aller Piloten. Dienst startete am Sonntag zuvor beim 8h Rennen in Indianapolis in einem Mercedes-AMG GT3. «Es war super, in Amerika Rennen zu fahren. Ich kam erst am Dienstag zurück nach Deutschland und stand 24 Stunden später schon wieder in Hockenheim im Fahrerlager. Da wir in der ADAC GT4 Germany den Mercedes-AMG GT4 fuhren, war die Umstellung nicht wirklich groß. Ich kenne beide Autos mittlerweile sehr gut.»

Champion back: Nach einem Rennwochenende Pause kehrte mit Nicolaj Møller Madsen der amtierende Meister auf dem Hockenheimring zurück in die ADAC GT4 Germany. Gemeinsam mit Philipp Miemois fuhr er einen BMW M4 GT4 vom Team AVIA Sorg Rennsport. «Es ist cool wieder da zu sein, denn ich liebe diese Rennserie einfach», meinte der Däne. «Es war mein erstes Sprint-Wochenende im BMW und wir haben uns gut geschlagen. Auf der Uhr waren wir nicht weit von Gabriele Piana – und das bedeutet schon etwas.» In Rennen eins präsentierten sich Møller Madsen/Miemois mit Platz sieben als das bestplatzierte BMW-Duo im Feld.

Starke Junioren: Auf dem Hockenheimring konnten die Youngster in der ADAC GT4 Germany wieder mächtig auftrumpfen. Leo Pichler und Leon Wassertheurer (Razoon - more than Racing) gewannen im KTM X-Bow GT4 das Samstagsrennen. In Lauf zwei siegten die Aston Martin Vantage GT4-Fahrer Ben Dörr und Nico Hantke (Dörr Motorsport) in der Junior-Wertung und holten zudem Platz zwei in der Gesamtwertung . Für beide Paarungen war es die Premiere auf dem Gesamtpodium.

Erfolgreiche Gentlemen: Tom Kieffer und Christian Kosch (Team Allied-Racing) konnten in Hockenheim den zweiten Doppelsieg in Folge in der Trophy-Wertung einfahren. «In der ADAC GT4 Germany ist das Racing einfach nur mega. Man kann auf der Strecke richtig fighten und auch nebeneinander durch die Kurve fahren, denn die Konkurrenten fahren mit Köpfchen. Auch der Renndirektor liefert einen super Job ab. Es macht so viel Spaß, hier zu sein», strahlte Kosch. «Mit dem Doppelsieg haben wir die Tabellenführung in der Trophy-Wertung übernommen. Auf dem Nürburgring wollen wir uns den Titel holen, nachdem wir 2020 knapp geschlagen wurden.»

Neuer Name: Seit Saisonbeginn werden die Rennen der ADAC GT4 Germany von TVNOW.de übertragen. Die Plattform ist mit monatlich 7 Mio. Nutzern das mit Abstand führende deutsche Entertainment-Angebot im Streaming-Markt. Ab dem 4. November wird das Streamingportal der Mediengruppe RTL umbenannt in RTL+. Alle Rennen stehen auch bei RTL+ unverändert als Wiederholung zur Verfügung.

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