MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

GERT56 in voller Mannschaftsstärke beim IDM-Finale

Von Esther Babel
Julian Puffe (li.) und Toni Finsterbusch auf Krücken

Julian Puffe (li.) und Toni Finsterbusch auf Krücken

Auf dem Hockenheimring werden die verletzten IDM Superbike-Piloten Toni Finsterbusch und Julian Puffe von Stefan Kerschbaumer vertreten. Sie selbst feuern ihn vor Ort an. Ein Statement mit Blick Richtung 2023.

Das Team GERT56 wird beim Finale der IDM Superbike auf dem Hockenheimring die verletzten Piloten in der IDM Superbike ersetzen. Stefan Kerschbaumer kommt zum Einsatz. Als Dankeschön und aus gegenseitigem Respekt für Fans, Veranstalter und Organisatoren schickt man zumindest eine BMW M 1000 RR an den Start. Toni Finsterbusch und Julian Puffe müssen auf das Finale verzichten, da bei noch mit ihren Verletzungen vom Schleizer Dreieck bzw. Assen zu tun haben. Der Österreicher Stefan Kerschbaumer war an beiden FIM Endurance World Superstock-Siegen bei den 24-Stunden von Le Castellet (Bol d’Or) und den 24 Stunden von Le Mans bei GERT56 beteiligt. Einen Sieg holte er zusammen mit Puffe, einen mit Finsterbusch.

Zudem werden in Hockenheim auch die beiden GERT56 ProSuperstock-Piloten Jan Schmidt und Rico Löwe wieder an den Start gehen. Das bedeutet Full House in der GERT56-Box beim Finale in Hockenheim. Neben den drei eingesetzten Motorrädern, werden auch Julian Puffe und Toni Finsterbusch vor Ort sein, um Stefan Kerschbaumer zu unterstützen. Damit setzen alle zusammen ein Zeichen für die Fans und Organisatoren: Man will so schnell es geht in voller Stärke als Team wieder in diese Meisterschaft zurückkehren.

«Ich versuche gerade, relativ schnell wieder auf die Beine und zu Kräften zu kommen, damit ich hoffentlich in nicht allzu langer Zeit wieder auf das Motorrad komme», erklärt Toni Finsterbusch. «Kersch wünsche ich auf jeden Fall viel Spaß. Er weiß ja, dass dieses Motorrad auf das Podium fahren kann. Da kann er ja vielleicht noch mal einen rausgucken lassen, ganz ohne Druck! [lacht].»

«Ich hatte in Assen beim Sturz ja sofort gemerkt, dass in meinem Bein etwas ziemlich gebrochen war», schildert Julian Puffe. «Mir war da schon auch klar, dass meine Saison gelaufen war, als ich das erste Mal auftreten wollte und gesehen habe, wie mein Fuß so steht. Es war wirklich ein sehr komplizierter Bruch, Schien-Waden-Bein gebrochen, etc. Ich habe jetzt eine Platte und ganz viele Schrauben drin – jeder Arzt hat bis jetzt gesagt, dass es einige Zeit dauern wird. Seit vier Wochen liege ich zuhause rum und habe das Bein eigentlich nur hochgelagert. Ich muss Ruhe halten und darf nicht belasten, bis die Röntgen-Bilder sagen, dass der Knochen halbwegs zusammengewachsen ist. Ich denke aber, dass ich spätestens nächstes Jahr wieder voll fit bin und angreifen kann. Ich freue mich, dass das Team Stefan Kerschbaumer in Hockenheim als Ersatzfahrer präsentiert, GERT56, er und ich haben zusammen den Bol d’Or gewonnen. Es war riesiges Pech für das ganze Team, dass Toni und ich ausgefallen sind, daher freue ich mich für die ganze Truppe, dass sie in Hockenheim noch mal an den Start gehen. Kerschi drücke ich die Daumen und ich werde auch selbst vor Ort sein und mir das ganze Mal von der anderen Seite anschauen.»

«Den Totalausfall und das vorzeitige Saisonende beider Superbike-Piloten zu akzeptieren, fällt mir sehr schwer», meint abschließend Teamchef Karsten Wolf. «Während mich der Rennunfall und die Verletzung von Julian in Assen traurig stimmt, ärgert mich der Hergang und die Umstände des unverschuldeten Crashs von Toni Finsterbusch in Schleiz heute noch enorm. Hier habe ich nach der Genesung aller Beteiligten auch noch Gesprächsbedarf. Wir haben ab der Lausitz gezeigt, dass wir im Winter mit Fahrwerkspartner Mototech SPV und Technikpartner RS Speedbikes genau die richtigen Schlüsse gezogen und Änderungen vorgenommen haben, um erfolgreich zu sein. Dies gepaart mit der Top-Form beider Piloten, die auf fast identischem Niveau agierten, brachte sofort die Ergebnisse, denen man im Vorjahr noch nachgelaufen ist. Aber was will man machen, scheinbar müssen wir in Zukunft drei Fahrer aufbieten, um einen durchzubringen? Schauen wir mal.»

«Menschlich und sportlich freue ich mich Stefan Kerschbaumer wieder auf unserem Bike zu sehen», schließt er ab. «Er verkörpert wie kein anderer die erfolgreichste Zeit bei GERT56 und war viele Jahre fester Bestandteil der IDM. Ich denke Fans und Aktive gleichermaßen freuen sich auf das Wiedersehen. Es gibt keinerlei Ergebnisansprüche, außer seiner eigenen. Wir stellen ihm ein vollgetanktes und perfektes Bike hin und dann sollen er und wir Spaß haben. Schon in der Endurance hatte ich immer Ruhepuls, wenn ich ihm das Bike in den schwierigsten Phasen anvertraut habe und so ist es auch diesmal. Danke Kerschi.»

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