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Nach schweren Unfällen: Schleizer Seng wird sicherer

Von Esther Babel
Das Schleizer Dreieck hat eigene Spielregeln

Das Schleizer Dreieck hat eigene Spielregeln

Im letzten Jahr hatte sich an der schnellsten Stelle des Schleizer Dreiecks unter anderem Toni Finsterbusch und Jan Mohr ordentlich die Knochen verbogen. Jetzt wurde an der Schlüsselstelle nachgelegt.

«Mit dem 100-jährigen Jubiläum des Schleizer Dreiecks 2023 rücken in diesem Jahr sicher die anstehenden Festlichkeiten in das Interesse der Öffentlichkeit. Aber hinter den Kulissen wird auch weiterhin am normalen Geschäft gearbeitet, was auch dringend notwendig ist», schreibt die Betreiber-Gesellschaft am Schleizer Dreieck. Nach zwei Unfällen im Streckenabschnitt Seng sahen nach den Rennen zur IDM im Vorjahr alle Beteiligten Handlungsbedarf. Der veranstaltende Motorsportclub Schleizer Dreieck ergriff daraufhin bereits im Herbst letzten Jahres die Initiative und formte in Zusammenarbeit mit dem Promoter der IDM ein Paket, welches die Sicherheitsaspekte in der Seng weiter erhöhen soll.

«Die Seng ist kein ausgewiesener Unfallschwerpunkt auf unserer Strecke», erklärt Rennleiter Reiner Lippold. «Aber da dieser Abschnitt der schnellste auf dem Kurs ist, die Superbiker erzielen hier Geschwindigkeiten über der 270 km/h-Marke, können Unfälle an dieser Stelle gravierende Folgen nach sich ziehen. Dem wollen und müssen wir entgegenwirken. Wir als Veranstalter streben die höchstmögliche Sicherheit an, die wir erreichen können. Dies gestaltet sich aber aus den verschiedensten Gründen nicht immer ganz einfach. Aber was realisierbar ist, wird von uns auch umgesetzt.»

Die Reifenstapel im Hintergrund bekommen jetzt durch Safty Devices Verstärkung und sollen im Zusammenspiel für mehr Sicherheit sorgen. Mit ein paar wenigen Erdbewegungen konnte der Sturzraum bereits erweitert werden. «Über jeden Meter, den wir gewinnen können, sind wir dankbar», ist sich Stefan Beck, Renndirektor der IDM, bewusst. «Der topografische Charakter der Seng lässt eine großflächige Umgestaltung des dortigen Kiesbettes einfach nicht zu. Aber wir denken, wir haben mit der jetzigen Lösung einen weiteren Schritt machen können, die zur Erhöhung der Sicherheit beitragen wird.»

Konkret bedeutet das, dass die eher unscheinbaren Erdbewegungen jetzt eine höhere Flexibilität der dortigen aufgebauten Reifenstapel ermöglichen. Vor diesen Reifenstapeln werden in Zukunft sogenannte Safety Devices, eine Art Aufpralldämpfer, aufgestellt, sodass die Energie von stürzenden Piloten und deren Motorrädern konsequenter abgebaut werden kann. «Der anhaltende Arbeitsprozess, Rennstrecken immer sicherer zu gestalten, ist ein enorm wichtiger Zukunftsfaktor im Motorsport. Nicht nur in Schleiz», weist Stefan Beck nochmals auf einen unumstößlichen Fakt hin. Dem pflichtet auch Reiner Lipoold bei: «Wir wollen den IDM-Status unbedingt in Schleiz halten und versuchen eine kontinuierliche sicherheitsrelevante Entwicklung mit kleinen Schritten zu bewerkstelligen.»

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