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IDM 2023 – Serienmanager Broy zieht Bilanz

Von Esther Babel
IDM-Serienmanager Normann Broy

IDM-Serienmanager Normann Broy

Die Vorbereitungen auf die IDM 2024 laufen bereits. Bevor IDM-Serienmanager Normann Broy einen Blick in die Zukunft gewährt, schaut er noch einmal auf die abgelaufenen Saison 2023 zurück.

Bevor IDM Serienmanager Normann Broy die Reise zu den FIM Awards ins britische Liverpool antrat, fand er noch Zeit für eine SPEEDWEEK.com-Interview, bei dem er das Jahr 2023 Revue passieren lässt und einige Hintergründe näher erläutert.

SPEEDWEEK.com: Ihr habt im Vorjahr das Reglement der IDM Supersport an das Next-Generation-Regelwerk der SSP-WM angepasst. Ward ihr mit der Resonanz zufrieden? Bei einigen Teams sind die neuen Regeln mächtig ins Geld gegangen.

Normann Broy: «Im Großen und Ganzen lief die Umstellung zufriedenstellend. Natürlich ist es für die Teams ein großer Schritt gewesen, der aber mit Hinblick auf die Zukunft und die Markenvielfalt in der Klasse unumgänglich war. Auch wenn es gern anders kommuniziert wird, gab es ausreichend Zeit, sich darauf vorzubereiten. Wir haben den Wechsel erstmalig auf dem Teamchefmeeting in Hockenheim 2021 verkündet.»

Im Vorjahr gab es in der IDM Supersport Starts von Teams mit Triumph, MV Agusta und Ducati. Mit einer Ducati hatte in der IDM Superbike Marc Moser einen Gastauftritt. Doch keiner der genannten Hersteller war IDM-Poolpartner. Wie ist denn da die aktuelle Situation? Steigt einer der oben genannten Importeure direkt in die IDM 2024 ein?

«Das ist so nicht korrekt, Poolpartner waren sowohl Triumph als auch MV Agusta. Bei MV war dies allerdings über eine Händlerinitiative der Fall. Für 2024 ist nun auch Ducati über ein ähnliches Agreement mit im Boot. Dies freut uns ungemein und zeigt die starke Entwicklung der Superport Next Generation. Aber auch die Superbike wertet Ducati mit seiner Historie und Emotionalität enorm auf.»

Ziemlich im Verborgenen findet jedes Jahr die Markenmeisterschaft in verschiedenen Klassen statt. Doch weder seitens der IDM noch von Seiten der Sieger der Markenmeisterschaft wird da ein Fass aufgemacht. Was bringt dieser Titel deiner Meinung nach?

«Eine Markenmeisterschaft wird in allen drei IDM-Soloklassen ausgefahren und es findet eine entsprechende Meisterehrung beim Finale statt. Für die Fans stehen natürlich die Sportlerinnen und Sportler auf den Bikes im Vordergrund, daher erzeugt eine Markenwertung in allen großen Motorsportserien nicht unbedingt die gleiche Wahrnehmung. Dennoch ist dieser Titel für uns und die Hersteller wichtig, da auch die Technik eine enorme Rolle im Titelkampf spielt.»

Der Promoter hat sich für 2024 vom Reverse Grid verabschiedet. Wie kam es zu der Entscheidung?

«Das Reverse Grid hat uns einige Jahre sehr erfolgreich begleitet und für das ein oder andere spannende Highlight in den Superbike-Rennen gesorgt. Doch gab es auch immer wieder kritische Stimmen und auch grundsätzlich die Frage nach Veränderung. Zusätzlich haben wir das Bestreben das Qualifying auch medial aufzuwerten. Daher suchen wir aktuell nach einem neuen spannenden Format und schauen uns dazu auch die weiteren nationalen und internationalen Meisterschaften an.»

Was plant ihr stattdessen?

«Eine finale Entscheidung soll es noch vor Weihnachten geben. Aktuell kann ich leider noch keinen Ausblick geben.»

Bei ihrer Terminplanung haben sich die Macher der WorldSBK und

der Langstrecken-WM scheinbar erneut nicht abgesprochen. Es kommt wie im Vorjahr zu einer Kollision. Am 19. bis 21. Juli 2024 steht sowohl der SBK-WM-Lauf von Most als auch der EWC-Lauf von Suzuka im Kalender. Wenn der EWC-Lauf um eine Woche verschoben wird, kollidiert dieser Termin mit der IDM in Schleiz. Habt ihr das auf dem Schirm?

«Ja das haben wir. Eine Situation wie 2023 möchte ich für die IDM nicht noch einmal haben. Auch da hatte ich im Vorfeld alles Mögliche getan, um eine Überschneidung zu vermeiden. Doch durch die Verschiebung der EWC standen wir dann doch wieder vor dem Problem, und wir hatten leider absolut keine Option mehr, den Lauf am Red Bull Ring zu verschieben.
Für die kommende Saison gibt es aber noch einen Plan B, sollte es noch einmal zu einer Verschiebung kommen. Zusätzlich pflegen wir gute Kontakte zu den internationalen Meisterschaften, wodurch man im Vorfeld auch Gespräche über die Kalender führt, um derartiges zu vermeiden.»

Ist für die nächste Saison mit Änderungen im technischen Reglement bei einer der IDM-Klassen zu rechnen?

«Es wird wir jedes Jahr ein paar kleine Anpassungen geben. Besonders wenn es sicherheitsrelevante Ansätze gibt. Vielleicht kommen auch noch Technikpartner hinzu, welche wir berücksichtigen müssen. Grobe Änderungen sind aber nicht vorgesehen.»

Es gibt Vorschläge von dem einen oder anderen Team, eine Art Testmodus festzulegen. Dass man sich z.B. mit Beginn der Saison auf eine Teststrecke festlegen muss, damit die besser gestellten Teams nicht im Vorfeld auf jeder IDM-Strecke testen können. Ist in der Richtung etwas geplant?

«Diese Gedanken gibt es immer wieder, aber wir sind eine nationale Meisterschaft und es ist schwer, dies so zu kontrollieren, wie es den Anspruch haben müsste. Daher sehe ich da aktuell keine Möglichkeit.»

Eine Abordnung des IDM-Promoters hat in Brands Hatch/GB das Finale der BSB besucht. Gab es dort auch Inspirationen für die IDM?

«Natürlich ist es sehr interessant, sich mit den weiteren großen nationalen Meisterschaften zu beschäftigen und zu sehen, wie dort die Abläufe sind. Sicherlich kann man sich da auch mal eine Idee holen. Letztendlich sind es aber gerade bei der BSB die komplett anderen Grundvoraussetzungen, welche einen Vergleich am Ende sehr schwierig machen.»

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