Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Michael Galinski (Yamaha) und der zweite IDM-Frühling

Von Esther Babel
Mit seinem Doppelsieg zelebrierte Yamaha-Teamchef Michael Galinski den Spass an der IDM SuperNaked. Vor allem Kjel Karthins Fahrstil hat es ihm angetan.

Eigentlich ist Michael Galinski kein Sonntagsfahrer. Der Chef von Team Yamaha MGM fuhr in der IDM SuperNaked bisher nur die Samstagsrennen. Am Sonntag kümmert er sich dann um seine IDM Superbike-Piloten Max Neukirchner und Damian Cudlin.

Nach seinem Sieg im ersten Rennen auf dem Nürburgring kündigte Galinski aber an, auch im Rennen am Sonntag teilzunehmen. «Das macht wirklich Spass. Wir sind leider zu wenige Fahrer, aber es gibt viele Interessierte. Ich glaube, für nächste Saison kann das richtig was werden», sagte Galinski. Solange misst sich der Routinier mit Kjel Karthin vom Team Karthin MSB Suzuki.

Die beiden machen den Sieg meist unter sich aus. Im ersten Rennen führte Karthin, Galinski klebte ihm am Heck und liess nicht locker. In der fünften Runde stürzte Karthin und musste Galinski den Vortritt lassen. Karthin schwang sich unverletzt wieder auf sein Bike und preschte dem Feld hinterher und kam noch als Dritter ins Ziel, hinter Michael Galinski und Yamaha-Pilot Frank Behrje.

«Der alte Mann hat von hinten richtig Druck gemacht», witzelte Karthin später und klopfte Galinski anerkennend auf die Schulter. «In einem Anflug von Wahnsinn dachte ich, ich sitze auf einer 600er und plötzlich wurde ich ausgehebelt», erklärt er den Sturzhergang.

Frank Behrje schnitt zum ersten Mal in dieser Saison besser ab als Karthin. «Ich habe Kjel schon wieder von hinten ankommen gehört und dachte nur: Bitte Herr, lass ihn nicht an mir vorbeiziehen.»

In der zehnten Runde des zweiten Rennens legte sich Galinski auf die Lauer – eine Runde später schnappte der Routinier zu, ging an Karthin vorbei und fuhr auf den letzten eineinhalb Runden den Sieg ins Ziel.

«Es war wie immer: Ich der Alte, Kjel der Champ», sagte Galinski. «Ich bin lange hinterhergefahren. Sonst klebt er mir am Hintern, das macht mich nervös. Aber mein Moped ist schneller. Und in der letzten Runde kann man mich nicht überholen. Für Kjel wünsch ich mir ein richtiges Rennmotorrad. Er ist einfach zu schnell und hat einen Supersport-Fahrstil. Damit hält er rein wie ein Kranker und deswegen passiert auch schon mal so was wie im ersten Rennen.»

Galinski läuft derweil auf und auch neben der Rennstrecke auf Hochtouren. In den letzten zwei Jahren hat der ehemalige Superbiker Kilos in zweistelliger Höhen abgespeckt. War er schon früher ein begeisterte Radler und lieferte sich gerne mit Ex-Weltmeister Jörg Teuchert diverse Vergleichsfahrten, ist jetzt noch das Laufen dazu gekommen. Vier Mal wöchentlich zehn Kilometer sind angesagt.

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