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IDM Lausitz: Nachfahrt, Wartezeit und Reiti vorne weg

Von Esther Babel
Als Gast der Superbike-Weltmeisterschaft müssen die Teams und Fahrer der IDM Superbike mit unkonventionellen Arbeitszeiten klar kommen. Was die Piloten allerdings nicht am schnell Fahren hindert.

Wenn die IDM Superbike im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft unterwegs ist, müssen die Teams und Fahrer zwei Dinge drauf haben, einen Zeitplan wegstecken, der sehr speziell ist und mit viel Wartezeit oder wahlweise totaler Hektik versehen ist und sie müssen flexibel sein und zu Uhrzeiten auf die Strecke, wo andere schon längst mit einem Kaltgetränk im Biergarten sitzen.

Doch wie schon in der Vergangenheit bewies die IDM-Abteilung, sei es bei gemeinsamen Veranstaltungen mit der Superbike-WM oder der DTM, dass sie allzeit bereit ist. Auf dem Lausitzring mussten die Fahrer mit einem Freien Training auskommen. Dort hatte mittags Vittorio Iannuzzo gleich nach den ersten Minuten einen Sturz mit seiner Suzuki fabriziert, den er unverletzt überstand. Bobby Bos tat es im am Ende der Session nach und landete auf dem Hosenboden.

An der Spitze holte sich Markus Reiterberger mit seiner BMW die Bestzeit. Der Bayer hatte sich vorher bei seinem Wildcard-Einsatz und dem Freien Training bei der Superbike-WM ordentlich warm gefahren. In einer der ersten Runden bot er eine Zeit von 1.40,014 auf und schob noch eine 1.39,279 hinterher. Nach sechs Runden machte es sich Reiterberger in seiner Box gemütlich und schaute seinen Kollegen dabei zu, wie sie sich an seiner Bestzeit die Zähne ausbissen.

Ebenfalls in der Box blieb Danny de Boer. Nach sechs Runden musste der Niederländer aufgeben. Ein eingeklemmter Nerv im Nacken war schuld am frühen Aus des BMW-Piloten. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Jan Bühn (BMW) und Stefan Kerschbaumer (Yamaha). Auf die Bestzeit fehlten ihnen gut 1,5 Sekunden.

Erstes Quali im Dunklen

Mit ihrem ersten Zeittraining mussten sich die Herren und eine Dame dann schön Zeit lassen. Eine Ölspur, ein Gewitter mit Starkregen und Sturm sowie Reinigungsarbeiten auf der Strecke hatten den engen Zeitplan gesprengt. Trainingsbeginn: 18.55 Uhr bei einsetzender Dämmerung. Doch auch dadurch lassen sich IDM-Fahrer nicht aus der Ruhe bringen. «Ja es ging noch», meinte anschliessend Jan Bühn als Dritter. «Wir sind das ja zum Teil aus der Langstrecken-WM gewohnt.» Immerhin war es mit 24 Grad angenehmer als noch am Mittag. «Das war eine brutale Hitze», so Dominik Vincon. «Es hat sich angefühlt wie 40 Grad.» Die Strecke war am Abend trocken, mit einer Luftfeuchtigkeit von 92 Prozent.

Markus Reiterberger war durch seine Top-Ten-Zeiten aus der Superbike-WM gerade so schön in Fahrt, schwang sich von seinem WM-Bike auf die IDM-BMW, fuhr sich eine Runde warm und haute in seiner ersten gezeiteten Runde eine 1.39,638 raus. Noch Fragen? Nach dem allgemeinen Boxenstopp zur Halbzeit, machten sich die Jungs erneut auf den Weg, um näher an die Bestzeit heranzukommen.

Zehn Minuten vor der karierten Flagge gönnte sich auch Reiterberger noch einen Turn. Sieben Minuten vor Schluss kam dann die 1.38,585 und weil es so schön war gab es zum Abschluss noch eine 1.38,529. Dann hatte auch der Vielfahrer Reiterberger genug und läutete mit der vorläufigen Pole seinen Feierabend ein.

Hinter ihm tauchte Dominik Vincon auf, der von sich selbst sagt: «Ich kann alle schlagen, bloss Reiterberger nicht.» Damit ist Vincon kein trauriges Einzelschicksal, nimmt es aber wie seine Kollegen inzwischen gelassen. Auf Platz 3, nur wenige Tausendstel Sekunden hinter Vincon, positionierte sich Bühn.

Am Samstag heißt es für die IDM-Teams erst einmal warten. Das zweite Qualifying ist für 15.45 Uhr bis 16.15 Uhr angesetzt. Danach bricht dann die ultimative Hektik aus. Eine Stunde später, um 17.25 Uhr, heißt es: Start ins erste Rennen.

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