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Erwan Nigon (Kawasaki) als Radfahrer und Handwerker

Von Esther Babel
Erwan Nigon

Erwan Nigon

Der Franzose gilt sowohl in der IDM Superbike 2020 als auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft als das Aushängeschild von Kawasaki. Doch zeigen, was wer kann, kann er derzeit nur auf dem Heimtrainer.

«Oh mein Gott», lautete der kurze, aber aussagekräftige Kommentar von Kawasaki-Pilot Erwan Nigon vom IDM-Team um Emil Weber auf die Absage der Speedweek in Oschersleben. Der Franzose hatte an dem Juni-Wochenende viel vor. Wie im letzten Jahr wäre er in beiden Serien an den Start gegangen und gerne wäre er wie im Vorjahr beide Male aufs Podest gefahren. Doch daraus wird leider für ihn und alle anderen Kollegen aus der EWC und der IDM nichts. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus musste nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, den IDM Läufen am Sachsenring und dem Red Bull Ring nun auch die Sause in Oschersleben abgesagt werden.

«Danke der Nachfrage», antwortet Nigon auf die Frage nach seinem Gesundheitszustand. «Mir geht es gut. Meine Familie und ich sind mit diesem schrecklichen Virus bisher nicht in Kontakt gekommen. Mein Leben geht so ziemlich normal weiter.» Allerdings springt Nigon nach dem Aufstehen am Morgen erst einmal auf die Waage. Damit ihn nicht das Schicksal vieler Otto Normalbürger ereilt, die durch Quarantäne, Home-Office und Kontaktsperre ein wenig mit Speck um die Hüften zu kämpfen haben. «Ich will nicht fett werden», lautet die Ansage des toptrainierten Franzosen. «Ich achte natürlich darauf, was ich esse und trainiere jeden Tag. Manchmal mach ich einen Tag Pause. Denn es ist ganz schön hart. Ich trainiere zuhause mit dem Rad auf der Rolle. Wir sind eine gute Truppe und trainieren mit der Zwift App.»

«Da fahren wir zusammen», erzählt Nigon. «Bastien Mackels, Freddy Foray, Gregg Black und noch ein paar mehr Jungs aus der EWC. Einmal die Woche haben wir ein virtuelles Meeting und es macht Spaß, mit den Jungs zusammen zu fahren.»

Neben den Rad-Ausflügen im Netz macht Nigon das, was man in dieser speziellen Zeit eben so tut. Er werkelt an seinem Haus. «Das ist nämlich noch nicht fertig», verrät er. «Jetzt habe ich Zeit, ein paar Dinge zu erledigen, die liegengeblieben sind. Aber ich bin ehrlich. Für mein Haus ist das gut, ich würde allerdings lieber Motorrad fahren. Ich hoffe, dass diese Situation bald ein Ende hat.»

Mit diesem Wunsch dürfte Nigon nicht alleine sein. Wann genau das sein wird, ist offen. Und wie das Ganze dann ablaufen soll ebenso. Am kommenden Wochenende amüsieren sich Nigon und Co erst einmal bei einem virtuellen 24-Stunden-Radrennen. «Das war Erwans Idee», meint sein IDM-Kollege Bastien Mackels. «Meine Freundin ist schon total begeistert, dass ich mitten in der Nacht aufstehe, um eine Stunde vor einem Bildschirm Radzufahren.» Aber der Ehrgeiz ist geweckt, die Uhrzeit dürfte da eine untergeordnete Rolle spielen.
Infos für das Rennen um die Goldene Ananas gibt es hier: Rennbüro

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