Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dominic Schmitter: Von den Alpen zur IDM-SBK-Bestzeit

Von Esther Babel
Mit dem Team Hess Racing war Schmitter vier Tage mit der R1 unterwegs. Erst am Lausitzring und dann in Oschersleben. Am Ende war die Bestzeit unter den anwesenden Konkurrenten fällig. Für Saisonstart gerüstet.

«Am vorletzten Wochenende haben wir die Schweizer Pässe unsicher gemacht», meinte Dominic Schmitter vom Team Hess Racing, bevor er sich zu Testfahrten an den Lausitzring und Oschersleben aufmachte. «Ich habe jetzt gelernt, sechs Stunden am Stück mit 80 Stundenkilometer rumzudüsen.» Mit dem Cruising war es dann in den letzten Tagen definitiv vorbei. Nach dem gelungene Testeinstand am Lausitzring ging es auf direktem Weg in die Motorsport Arena Oschersleben.

Am Ende konnte sich Schmitter mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf den Heimweg machen. Denn war er am Lausitzring noch hinter den Honda-Piloten Alex Polita und Julian Puffe unterwegs, ging es in Oschersleben vorwärts. «Das war ein mega guter Test», lautet die Zusammenfassung des Schweizers. «Wir haben den Gap zu Honda nicht nur geschlossen, sondern wir waren auch die Schnellsten auf der Rennstrecke. Unser Ziel war, dass wir das Motorrad für mich spielerisch hinkriegen. Mit spielerisch ist gemeint, dass ich quasi alle Linien mit einem hohen Tempo fahren kann. Wir haben zudem die Elektronik weiter verbessert und konnten wichtige Schritte beim Fahrwerk machen. Auch ich konnte mich nochmals steigern. Ich fuhr auch deutlich lockerer als noch am Lausitzring.»

Die Trainingseinheiten im Regen ließ Schmitter in Ermangelung eines passenden Mappings noch sausen. «Ich wollte jetzt einfach nichts riskieren», schildert er seine Entscheidung, «in dem zum Beispiel die Traktionskontrolle nicht eingreift oder was auch immer. Wir haben alles nochmals überarbeitet seitens der Elektronik. Nach jedem Turn haben wir das Mapping geändert. Und nochmal und dann wieder. Geändert, geändert, geändert. Unglaublich.» Am zweiten Tag fiel dann die Bestzeit (1.26,788) mit einem gebrauchen Reifen vorne und einem neuen hinten. «Und das bei einer Hobby-Veranstaltung mit vielen Fahrern auf der Strecke», so Schmitter. «Das war eine sehr gute Zeit. Ich kann echt zufrieden sein. Das Motorrad haben wir mega hingekriegt. Es wurde immer schneller und immer einfacher.»

Ganz ohne den einen oder anderen Tropfen Blut ging es aber dann doch nicht zu Ende. Die Innenflächen von Schmitters Händen sind aktuell nicht für einen Schönheits-Wettbewerb geeignet. Die Blasen vom Lausitzring hatten sich in Oschersleben noch weiterentwickelt. «Das sind keine Blasen mehr, das sind schon Fleischwunden», erklärt Schmitter mit Blick auf seine Hände lachend.

«Ich freue mich riesig auf den Saisonstart», schließt er seinen Bericht ab. «Er wurde soeben bestätigt. In Assen geht es Anfang August los. Ich danke meinem Team für diese mega Zusammenarbeit. Sowie meinen Sponsoren und euch Fans.»

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