MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Kevin Sieder: «Es war kein Bremsversagen»

Von Esther Babel
Der Österreicher führte die Kawasaki des Teams Schnock bei der IDM Superbike am Red Bull Ring aus. Im zweiten Rennen musste Sieder unfreiwillig absteigen und wartet aktuell noch auf die MRT-Ergebnisse.

Roman Raschle vom Team Kawasaki Schnock Motorex wollte seine ursprünglich für Luca Grünwald aufgebaute ZX 10 endlich einmal auf der Rennstrecke ausprobieren und Kevin Sieder, der die komplette Saison 2021 finanziell nicht stemmen konnte, wollte bei seinem Heimrennen in Österreich antreten. Daher machten die beiden am Red Bull Ring gemeinsame Sache.

«Das erste Rennen war sehr gut, wir haben gut mithalten können», beschreit Sieder seinen IDM-Ausflug. «Am Anfang hatte es ja geregnet, das hat mir sogar ein wenig in die Karten gespielt. Ich konnte mich da echt an die Top Ten ranklammern. Leider hat der Regen wieder nachgelassen. Da ist dann der Speed gestiegen. Im ersten Sektor, das haben wir das ganze Wochenende über gesehen, hab ich zu viel verloren. Es war ja auch kein Geheimnis, dass wir mit einem älteren Motor gefahren sind und dadurch einfach nicht den Top Speed wie die anderen Fahrer hatten. Deswegen habe ich an der Stelle immer etwas verloren und konnte den Speed nicht mehr ganz mitgehen. Am Ende bin ich noch auf Platz 16 gelandet, mit wirklich schönen Fights mit Marc Moser, Gerald Gesslbauer, Jan Bühn und Luca Grünwald. Da waren echt ein paar gute Fahrer dabei. Es hat mega Spaß gemacht.»

Flugstunde am Nachmittag

«Das Ziel im zweiten Rennen war natürlich, das zu wiederholen», so Sieders ursprünglicher Plan. «Wir wussten, dass es besser gehen musste. Am Start habe ich ein wenig verloren, durch den Stillstand von Markus Reiterberger vor mir. Da musste ich ausweichen und bin dadurch nicht so optimal weggekommen. In der zweiten Kurve wurde ich dann ein wenig nach außen gedrängelt und habe dadurch ein paar Plätze verloren. Und selber habe ich dann auch noch ein paar Fehler gemacht, die mich richtig viel Zeit gekostet haben. Dann habe ich mich fokussiert und mir gesagt, dass ich jetzt meinen eigenen Stiefel mach und dahin fahre, wo ich hingehöre. Top-17 war das Ziel.»

Doch soweit sollte es nicht mehr kommen und Sieder verpasste seiner Crew einen gehörigen Schrecken. «Leider habe ich einen Fehler gemacht in der ersten Kurve und bin per Highsider abgestiegen», erklärt Sieder unumwunden. «Es war kein Bremsversagen oder so, was von vielen Leuten spekuliert wurde. Es war ein reiner Fahrfehler von mir selbst. Bei dem Sturz habe ich mir die Schulter verletzt. Die Bänder sind ab- oder eingerissen. Ich war Anfang der Woche beim MRT, da warte ich noch auf die genauen Ergebnisse. Hinterher weiß ich genau, was kaputt ist.»

«Es war trotz allem ein positives Wochenende für mich», fasst Sieder zusammen. «Und auch fürs Team, wir haben gesehen, dass wir konkurrenzfähig sind. Dass wir stark sind, auch mit einem etwas unterlegenem Motor. Ich glaube, dass wir einen guten Eindruck hinterlassen haben. Das war das Ziel. Jetzt heißt es, wieder fit werden, damit wir bald wieder trainieren können. Und dann schauen wir, was sich für nächstes Jahr ergibt und was wir machen können.»

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