MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Florian Alt macht Honda-IDM-EWC-Deal offiziell

Von Esther Babel
Florian Alt

Florian Alt

Der Superbike-Pilot wird im Jahr 2023 bei der IDM Superbike an den Start gehen und ebenso bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Wie auch in den letzten Jahren. Neu im Paket: Er tauscht BMW gegen Honda.

Aus dem offenen Geheimnis, dass Florian Alt in diesem Jahr zu Hersteller Honda wechselt, wird dank persönlichem Statement des Superbike-Piloten nun auch endlich eine bestätigte Tatsache. «Dass sich die Parameter für das Jahr 2023 so veränderten, konnte ich im letzten Frühherbst nicht absehen», erklärt Alt jetzt. Nach dem großartigen Saisonfonale mit dem Gewinn des Bol d’Or in der Endurance-Weltmeisterschaft (EWC) und dem Sieg des Finales der IDM Superbike in Hockenheim ergaben sich solch vielfältige Konstellationen, an die er zuvor nicht im Traum gedacht hatte.

Es fing für Alt an mit der überraschenden Trennung des IDM-Teams um Benny Wilbers von Hersteller BMW. In der EWC standen die Zeichen bei Alts Truppe ebenfalls auf einen Wechsel des Fabrikats. «Nachdem das Team sich kontinuierlich zur Weltspitze weiterentwickelte und sich von Yamaha nicht genügend – entsprechend in Form von größerer Unterstützung – gewürdigt fühlte», so Alt. Ganz kalt erwischt wurde Florian Alt davon nicht und konnte so frühzeitig Überlegungen anstellen. Ein Wunsch stand schon früh fest: 2023 sollte der Spagat zwischen zwei unterschiedlichen Fabrikaten seines Superbikes aufhören. Auch wenn er es bisher immer tadellos meisterte, ein wenig Reibungsverluste kostet so eine Umstellung immer. Erst recht, wenn man bedenkt, dass auch auf Reifen unterschiedlicher Hersteller und mit unterschiedlichen Fahrwerkskomponenten gefahren wurde.

«Daher wurde die Herbstkonstellation nicht zum Blues sondern zu einer großen Chance», so Alt. Und die wurde genutzt: In der Saison 2023 wird Florian die IDM wie auch die EWC auf der Honda CBR1000RR-R Fireblade bestreiten. Auch Wildcard-Einsätze in der Superbike Weltmeisterschaft (WSBK) sind geplant. Drei Meisterschaften auf einem Bike, auf der Honda Fireblade. In der IDM und bei den Wildcard-Einsätzen in der WSBK wird Alt im HRP-Team von Jens Holzhauer betreut, das offizielle Honda-Deutschland Team, dem auch Michael Schumacher sein Vertrauen schenkte und das selbst unter anderem mit Martin Bauer und Karl Muggeridge schon einige Deutsche Meister stellen konnte.

In der EWC wird das Team Viltais, bei dem Alt erneut unterzeichnet hat, ebenfalls direkt von Honda (Frankreich) unterstützt. Und obendrein wird er in allen Meisterschaften auf Pirelli fahren und ein Öhlins-Fahrwerk einsetzen. «Im Vergleich zu den vorherigen Jahren eine nicht zu unterschätzende Konstanz, von denen ich mir viel verspreche», urteilt der Umsteiger. Die Ziele sind klar formuliert: Für die IDM gilt es, in den kommenden Wintertests die letzte Sekunde zu finden, die bisher der Honda fehlten, um dann endlich die ersehnte Meisterschaft einzufahren. In der EWC will sein Team regelmäßig in der Spitze mitfahren, der Gewinn des Bol d‘Or hat das Potenzial des Teams aufgezeigt. Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren schon das beste Kundenteam war, ist in den nächsten drei Jahren der Gesamtsieg der Weltmeisterschaft angepeilt.

«Wahnsinn, wer hätte das gedacht», so Alts Überschrift über den letzten Wochen. «Vor einem Jahr gab es noch Überlegungen, dass mein IDM-Team mit meinem EWC-Team kooperiert und die 1000er BMW und das eigene ZF-Fahrwerk einsetzt. Dann zog sich BMW aus den Verhandlungen zurück aufgrund der zahlreichen Ausfälle und Motorenprobleme, die es erst zu lösen galt. Und mein bisheriges IDM-Team kündigte für mich überraschend die Zusammenarbeit mit den Bayern.»

«Und so standen wir Anfang Oktober vor einer vollkommen neuen Situation», erzählt er weiter. «Mir war schon in der Saison das Potenzial der Honda CBR1000RR-R aufgefallen. Dann gewann Honda noch die EWC-Weltmeisterschaft. Beide Serien auf Honda zu fahren, erschien mir für 2023 die beste Lösung. Umso erfreuter war ich über Anruf von Jens Holzhauer, der mir eine Zusammenarbeit mit dem offiziellen Honda-Team anbot. Schnell konnte ich mich von der Qualität und dem Niveau im Team überzeugen, bereits im Dezember testeten wir zusammen in Spanien. Und das auch noch ein Superbike WM-Lauf zugesichert und weitere in Aussicht gestellt sind, rundet alles ab.»

In der EWC wird Viltais eng von Honda begleitet und kann so schnell über den notwendigen Zugriff aufs Know-How verfügen. Zudem sind die Renningenieure mit der Honda schon lange vertraut. «Und ich fahre in drei Serien immer auf den gleichen Reifen und dem gleichen Fahrwerk. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir eine tolle Saison erleben werden», so sein Fazit.

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